Landtagswahl 2022 im Rheinisch-Bergischen Kreis II Ein Ziel: Katastrophenschutz verbessern

Rhein-Berg · Sebastian Lemmer bewirbt sich im Wahlkreis 22 als Kandidat der SPD um ein Mandat für den Düsseldorfer Landtag. Der 40-Jährige lebt in Leichlingen.

 Sebastian Lemmer will sich im Düsseldorfer Landtag unter anderem für Klima, Verkehrswende und Bildung einsetzen.

Sebastian Lemmer will sich im Düsseldorfer Landtag unter anderem für Klima, Verkehrswende und Bildung einsetzen.

Foto: Artlight Studios

Sieben Kandidaten aus dem Wahlkreis Rheinisch-Bergischer Kreis II bewerben sich bei der Wahl am 15. Mai um einen Sitz im nordrhein-westfälischen Landtag. Die Rheinische Post hat sie zu ihren politischen Ambitionen und Zielen befragt. Der Leichlinger Sebastian Lemmer tritt für die SPD an.

Warum wollen Sie in den Landtag einziehen?

Lemmer Ich will etwas verändern. Nur darüber reden ist mir zu wenig. Ich will den Kommunen sinnvolle Landesunterstützungen anbieten können. Helfen, wo auch der Schuh drückt, und für uns alle für eine gerechte Politik. Ich will mich einsetzen für die Wirtschaft, für die Menschen, für den Klimaschutz.

Wo liegen Ihre politischen Schwerpunkte?

Lemmer Meine Schwerpunkte lege ich auf die Themen Schule, Bildung und Soziales, Klimaschutz und Baulandmanagement.

Wie möchten Sie Ihre Themen-Schwerpunkte im Landtag voranbringen?

Lemmer Voranbringen kann man diese Themen, indem man mit den Menschen spricht und sie überzeugt, dass es jetzt Zeit ist anzupacken. Bürger, Politik und Wirtschaft: Gemeinsam geht vieles. Und es ist jetzt auch die Zeit dafür, anzupacken und es anders zu machen als die letzten Jahre.

Was wollen Sie für den Kreis erreichen?

Lemmer Mir ist für den Rheinisch-Bergischen Kreis wichtig, den Klima- und Katastrophenschutz zu verbessern, außerdem die ökologische Transformation des Verkehrswesens. Darüber gilt es, Bildungsgerechtigkeit für alle umzusetzen.

Wie stehen Sie zur Impfpflicht, sind Sie selbst geimpft oder geboostert? Wie sehen Sie die aktuellen
Corona-Regeln in Nordrhein-Westfalen?

Lemmer Ich halte die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht für den richtigen Weg. Ich bin selber dreifach geimpft. Wir können die Pandemie für Deutschland zum ersten Mal beenden mit der Impfpflicht. Die Impfung bleibt der Weg aus der Pandemie. Corona und die möglichen Langzeitfolgen einer Erkrankung sind weiterhin gefährlich. Ich hoffe nur, dass sich die Impfquote doch noch erhöht. Nach wie vor gilt es, einen weiteren Pandemiewinter und eine erneute Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern.

Ich denke, dass wir uns darauf besinnen sollten, selbstverantwortlich zu handeln. Regeln hin oder her: Wenn ich mich und andere mit einer Maske schützen möchte, dann mache ich das. Dies ist nämlich auch Freiheit.

Wie können sich die Städte und Kommunen im Kreis noch besser auf die Geflüchteten aus der Ukraine einstellen, welche Unterstützung erwarten Sie vom Land?

Lemmer Wenn ich sehe, wie angepackt und zügig geholfen wird, dann ist dies schon eine großartige Sache. Das Land könnte die Kommunen in den Verwaltungen personell unterstützen, auch Unterkünfte zu schaffen wäre wichtig. Wir dürfen in meinen Augen vor allem keine Turnhallen zu Unterkünften umbauen, es müssen externe Unterkünfte her. Wir müssen auch aktuell sehr drauf achten, keine Zwei-Klassen-Gesellschaft an Geflüchteten zu erzeugen. Und nicht jede Kommune kann durch einen festen Schlüssel gleich viele Menschen aufnehmen, das muss auch dem Land klar sein.

Welche Maßnahmen sollten beim Klimaschutz in den bergischen Kommunen in den nächsten fünf Jahren Vorrang haben?

Lemmer Ökostrom ist die Energie für die Zukunft: Erdwärme, Sonne und Wind sind hier aktuell der Schlüssel zum Erfolg. Außerdem sollten Verkehrskonzepte für alle Bürger geschaffen werden: Es kann nicht sein, dass man die Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, dafür finanziell bestraft. Aber man muss Anreize schaffen für die Nutzung von Fahrrad, Bahn und Bus. Außerdem ist es wichtig, regionale Produkte zu kaufen und zu fördern.

Bei welchen Themen sollte das Land die bergischen Kommunen in den nächsten Jahren vorrangig unterstützen?

Lemmer Bei der Infrastruktur (bezahlbarer Wohnraum auf Eigentums- und Mietbasis), bei der Verkehrswende und beim Klima- und Katastrophenschutz.

Was soll sich nach fünf Jahren im Kreis positiv verändert haben?

Lemmer Bildungsgerechtigkeit ist umgesetzt durch Neubauten oder Renovierungen der Schulen und Kitas, eine zeitgemäße Digitalisierung und durch genügend und gut ausgebildete Lehrer, die an allen Schulen einheitlich bezahlt werden mit ausreichend Sozialmitarbeitern und Sonderpädagogen an den Schulen. Wir haben mehr gut ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher, die attraktiv bezahlt werden. Wir haben Pflegekräfte, die einen besseren Personalschlüssel für ihre Arbeit vorfinden. Klimaschutz wird endlich gelebt, und Klimaresilienz in den Kommunen ist kein Fremdwort mehr. Bezahlbarer Wohnraum mit ökologischem Verkehrskonzept.

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