Gute Vorsätze Eine Pfanne, viel Gemüse und Obst

Wermelskirchen · Einer der beliebtesten Vorsätze für das neue Jahr betrifft die Speisekarte. Ernährungsberaterin Corinne Baudisch-Steinhaus gibt Tipps für einen leichteren Alltag.

 Ernährungsberaterin Corinne Baudisch-Steinhaus hat einige Tipps für eine bessere Ernährung.

Ernährungsberaterin Corinne Baudisch-Steinhaus hat einige Tipps für eine bessere Ernährung.

Foto: RP/Theresa Demski

Weihnachtsplätzchen und Käsefondue, Raclette und Festtagsbraten: Nach einer vollen Speisekarte starten viele Genießer mit guten Vorsätzen ins neue Jahr. Kein schnelles Essen zwischendurch, keine Kohlenhydrate, spielerisch aufgebaute Computerprogramme zur Ernährungskontrolle oder Hungern: Die Methoden sind vielfältig. Zum Start in das neue Jahr verrät Ernährungsberaterin Corinne Baudisch-Steinhaus ihr System.

„Ich empfehle: drei Mahlzeiten“, erklärt die Fachfrau, „und dazwischen Pausen von fünf bis sieben Stunden.“ Das habe mit dem Blutzucker und dem Insulinspiegel zu tun. Erst zwei bis drei Stunden nach dem Essen falle der Insulinspiegel wieder. „Erst dann kann die Fettverbrennung im Körper beginnen“, sagt sie. Und damit das nicht nur nachts passiere, empfehle sie, die Pausen zwischen den Mahlzeiten auch einzuhalten. Und wenn der Hunger dazwischenkommt? „Dann kann ein Apfel helfen“, sagt sie, „der hat kaum Einfluss auf den Insulinspiegel.“ Die Pausen zwischen den Mahlzeiten würden außerdem die inneren Organe entlasten. „Leber, Magen und Bauchspeicheldrüse werden dann nicht überanstrengt“, sagt sie.

Allerdings sei es gleichzeitig wichtig, die Speisekarte im Blick zu haben, ergänzt sie. Deswegen erarbeitet sie mit ihren Kunden einen Ernährungsplan. „Ich empfehle dann, auf Nudeln, Reis und Kartoffeln zu verzichten“, sagt sie, „oder sie zumindest nur gelegentlich zu essen.“ Denn diese Lebensmittel würden für Kohlenhydrate sorgen und ließen damit den Blutzuckerwert steigen. „Außerdem ist man zwar für einen Augenblick pappsatt, bekommt dann aber viel schneller wieder Hunger“, sagt die Ernährungsberaterin. Stattdessen würden Obst und Gemüse auf den Teller gehören. „Dazu eine ordentliche Portion Eiweiß“, sagt sie. Das könnten Fisch oder Fleisch liefern. Vegetarier könnten auf Eier, Käse, Joghurt oder Milch zurückgreifen, Veganer auf Nüsse, Körner, Tofu, Sprossen oder Linsen. „Als Beilage tut es auch ein Roggenbrot“, sagt sie.

Vor allem aber findet Corinne Baudisch-Steinhaus: „Wir sollten dringend unseren Gemüsekonsum wieder erhöhen.“ Sei früher häufig Gemüse auf dem Teller gelandet, habe es mit der Zeit seine Bedeutung verloren. Vitalstoffe und Vitamine seien aber kaum anders zu gewinnen. Und deswegen rät sie, regionale und saisonale Gemüse- und Obstsorten auf die heimische Speisekarte zu setzen. „Die Zubereitung muss gar nicht lange dauern“, sagt sie. Das könne vor allem Berufstätigen entgegenkommen. „Abends ein bisschen gesundes Öl, wie Raps- oder Olivenöl, in die Pfanne geben“, sagt sie. Dann Geflügel dünsten, Bohnen dazu, ein bisschen Käse – dazu Roggen- oder Knäckebrot. Schnell gemacht seien auch Gemüsepfannen mit Hackfleisch, Zwiebeln, Kräutern, Salz und Pfeffer, Gemüse nach eigenem Geschmack und ein bisschen Tomatenmark. „Ich friere die Portionen immer in Glasdosen ein, dann kann ich sie mittags bei der Arbeit in der Mikrowelle warmmachen“, erklärt sie. Ebenso gut mache sich aber eine Brotzeit mit Geflügelaufschnitt, Käse und einem gebratenen Ei in der Brotdose für die Mittagspause. „Schnell gemacht ist auch ein Auflauf aus Gemüse mit Lachs, der einfach in den Ofen kommt“, sagt sie.

Der Gewinn sei groß, sagt sie. Denn mit den purzelnden Kilos bedanke sich der Körper nicht nur für neue Energie und mehr Gesundheit. Schlechter Schlaf, Haarausfall, hoher Blutdruck, Allergien könnten durch falsche Ernährung ausgelöst werden. Die Umstellung könne auch eine neue Lebensqualität mitbringen, sagt Corinne Baudisch-Steinhaus: „So kann sich auf natürliche Weise eine Balance zwischen Körper, Geist und Seele einstellen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort