Ausstellung „Querschnitt“ in Wassenberger Burg Künstlerforum Schloss Zweibrüggen zu Gast im Bergfried

Wassenberg · Die Künstler vom Schloss Zweibrüggen an der Wurm stellen in der Burg Wassenberg über der Rur noch bis zum 14. Juli ihren „Querschnitt“ aus – eine 40 Werke umfassende Ausstellung mit Objekten aus verschiedenen Materialie.

 Katia Inkiova-Kersten (2.v.r.) vom Künstlerforum Schloss Zweibrüggen zeigt ihren Gästen und Kunstfreunden zwei ihrer Werke.

Katia Inkiova-Kersten (2.v.r.) vom Künstlerforum Schloss Zweibrüggen zeigt ihren Gästen und Kunstfreunden zwei ihrer Werke.

Foto: Ruth Klapproth

Mit gleich 14 Mitgliedern reiste das „Künstlerforum Schloss Zweibrüggen“ aus der Heimat Übach-Palenberg von der Wurm an die Rur, um einen „Querschnitt“, so der Ausstellungstitel, ihres Schaffens zu präsentieren. Die Künstler und eine Reihe von Kunstinteressenten begrüßte am lauen Sommer-Freitagabend im historischen Gemäuer der stellvertretende Bürgermeister Frank Winkens. Er hieß die Gemeinde im „einzigartigen Bergfried zu einer besonderen Ausstellung“ willkommen, die rund 40 Werke umfasst.

Für das Künstlerforum, einem eingetragenen Verein, hatte Beisitzer Jochen Jung die Vorstellung der Ausstellenden und deren Werke übernommen. Materialien und Techniken differieren ebenso wie die Motive und die Farbintensitäten, figurative Darstellungen und Schattierungen vom Abstrakten. Kleinformate und eine Art meterhohes Papiertriptychon sind ebenso zu finden wie die ganz selten zu sehenden Kippreliefs, Porträts, bei denen die Dreidimensionalität dadurch entsteht, dass das Medium, zumeist starkes Papier oder Pappe, zum Betrachter hin viele Male dreieckig geknickt wird und so beim Vorbeigehen verschiedene Optiken kreiert.

Manche der Werke lassen die künstlerischen Vorbilder wie Marc Chagall erkennen, dazu gibt es bildhauerische Werke, Licht- und Farbenspiele in mehreren Variationen. Wasser und Natur sind gern gewählte Motive für die Schau, die noch bis zum 14. Juli in der guten Stube über der Stadt Wassenberg zu sehen sind.

Mehr als 40 Mitglieder hat das Künstlerforum Schloss Zweibrüggen – und einen neuen Vorstand. Josef Gülpers, Kunsthistoriker und Kunstsammler aus Aachen, ist seit nicht einmal zwei Wochen Chef im Schloss an der Wurm, nachdem der Vorgänger, Professor Dieter Crumbiegel und sein engeres Leitungsteam, nach Differenzen um die Ausrichtung des Vereins die Brocken hingeworfen hatte. Der an der Lautmalerei erkennbare Aachener Josef Gülpers ist an der Rur kein Unbekannter: Mehrere Male bereits wurde er vom Hückelhovener Kunstverein Canthe zu Einführungen in die Werke ausstellender Künstler im Alten Rathaus in Ratheim verpflichtet.

Beobachter der Kunstszene im Südkreis und der Aachener Region sehen in der Übernahme des Vorsitzenden-Amts durch Gülpers und der Geschäftsführung durch die Roetgenerin Edith Bachmann einen Beleg für das Potential des Schlosses als regionales Kunst-Mekka, zu dem der renommierte Künstler Dieter Crumbiegel es hatte machen wollen. Er hatte bei den Mitgliedern eher die Tendenz ausgemacht, lediglich ihre eigenen Werke präsentieren oder sogar zum „Strickklub“ zurückkehren zu wollen.

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