Nach Querdenker-Aktion in Wassenberg Fraktionen reagieren auf Ereignisse am Pützchen

Wassenberg · Die sechs im Rat der Stadt Wassenberg vertretenen Fraktionen gehen einen gemeinsamen Weg und verurteilen die Aktionen am Birgelener Pützchen. Das haben sie in einer Erklärung bekanntgegeben.

 Das so genannte „Licht der Hoffnung“ im Birgelener Pützchen in Wassenberg: Nun reagieren die Ratsfraktionen.

Das so genannte „Licht der Hoffnung“ im Birgelener Pützchen in Wassenberg: Nun reagieren die Ratsfraktionen.

Foto: Uwe Heldens

Mit Bestürzung reagieren die im Rat der Satdt Wassenberg vertretenen Fraktionen auf die Ereignisse rund um das Birgelener Pützchen. Die Sorge sei groß, heißt es. Querdenker hatten dort in den vergangenen Wochen Kerzen mit fragwürdigen Botschaften und auch einen Davidstern abgelegt, auf dem „Nicht geimpft“ stand.

Nun haben die Ratsfraktionen eine gemeinsame Erklärung abgegben, sie trägt die Unterschriften der Fraktionsvorsitzenden Rainer Peters (CDU), Raja Schiffmann (SPD), Thomas Lang (Bündnis 90/Die Grünen) , Sven Müller-Holtkamp (FDP), Horst Vaßen (WFW – Wir für Wassenberg) und Lars Röder (Krethi & Plethi/Die Linke).

„Wir, die Fraktionen im Rat der Stadt Wassenberg, erklären uns zutiefst bestürzt über die jüngsten Ereignisse rund um das Birgelener Pützchen und äußern uns besorgt über die Vermischung von friedlichem Protest gegen die Corona-Schutzmaßnahmen mit rechtsextremem Gedankengut und Handlungen“, sagen die Fraktionen in der gemeinsamen Erklärung. Es sei richtig, dass die pandemische Lage der Gesellschaft und auch der Stadt Wassenberg vieles abverlangt. Und weiter: „Einschränkungen im öffentlichen und privaten Leben werden nicht leichtfertig getroffen und sind mit gutem Recht Bestandteil der öffentlichen und politischen Debatten. Dabei ist der friedliche Protest gegen solche Maßnahmen durch das Grundgesetz geschützt und zu respektieren, obgleich einer Vereinnahmung dieser Proteste durch rechte und rechtsextreme Gruppierungen entschieden entgegenzutreten ist.“

Die Fraktionen stellen aber klar: „Eine Gleichsetzung der jetzigen pandemischen Lage mit der NS-Schreckenszeit und dem Holocaust durch derartige Gruppierungen verbietet nicht nur der menschliche Anstand, sondern widerspricht auch dem demokratischen Grundverständnis der Ratsfraktionen und wird entschieden verurteilt.“ Der Stadtrat warnt vor einer Verharmlosung der pandemischen Lage, „die den wissenschaftlich-medizinischen Erkenntnissen entgegensteht“.

Der Kapellenverein des Birgelener Pützchen hatte bereits angekündigt, sich dagegen wehren zu wollen, dass die Kapelle zum Treffpunkt für Corona-Leugner werde. Fortan sollen dort keine fremden Kerzen mehr aufgestellt werden dürfen.

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