Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
EILMELDUNG
Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben

Ausstellung in der Propsteikirche Turiner Grabtuch – eine Spurensuche

Wassenberg · Ein Höhepunkt dieses Jahres ist für die Pfarrei St. Marien die viel beachtete Ausstellung des Malteser Hilfsdienstes über das Turiner Grabtuch, die ab Sonntag für sechs Wochen Station in der Propsteikirche macht.

 Autor Michael Hesemann (r.) wirkte an der Ausstellung mit. Bei einer Lesung in Wassenberg zeigte er gemeinsam mit Propst Thomas Wieners und Nicole Walter eine Kopie des Grabtuches.

Autor Michael Hesemann (r.) wirkte an der Ausstellung mit. Bei einer Lesung in Wassenberg zeigte er gemeinsam mit Propst Thomas Wieners und Nicole Walter eine Kopie des Grabtuches.

Foto: Uwe Heldens

Zu einer spannenden „Spurensuche“ sind Christen und Geschichtsinteressierte ab Sonntag – Eröffnung um 17 Uhr mit einer Vesper – in die Wassenberger Propsteikirche St. Georg eingeladen. Spurensuche lautet nämlich der Untertitel der seit 2013 durch Deutschland tourenden Ausstellung über das Turiner Grabtuch mit dem Titel „Wer ist der Mann auf dem Tuch?“.

Denn die Beantwortung der Frage, ob es sich bei der heute in Turin aufbewahrten Reliquie um das konkrete Grabtuch Jesu handelt, bleibt nach wie vor offen. Wenngleich in den vergangenen Jahren immer mehr Forschungsergebnisse internationaler Wissenschaftler, die das Tuch untersuchten, vorgelegt wurden, die die Herkunft des Tuches aus dem Palästina der Zeit Jesu belegen. Mittlerweile scheint ziemlich sicher, dass das Tuch nicht, wie lange vermutet, aus dem Mittelalter stammt, und der Leichenabdruck gemalt wurde. Blutspuren wurden belegt und untersucht. Dennoch bleiben Fragen offen, die auch einige Wissenschaftler an ein Mysterium rund um Tod und Auferstehung Christi denken lassen. All diesen Fragen geht die Ausstellung nach, die mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm bis 26. Mai verbunden ist.

Die Schau dokumentiert die Geschichte des Tuches, die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse um Wunden und Echtheit, versehen mit biblischen Bezügen. Religion und Wissenschaft treten in Beziehung. Kernstücke der Ausstellung, zu der es auch ein Katalogheft gibt, sind eine originalgetreue Nachbildung des Tuchs sowie eines Korpus‘, der aus einer 3D-Betrachtung der Spuren am Tuch gefertigt wurde.

Aber auch weitere Ausstellungsstücke wie die Dornenhaube und die Nägel, die zur damaligen Zeit bei einer Kreuzigung verwendet wurden, bieten Anregung zur Diskussion. Die Sammlung umfasst 22 Informationsstellen und sieben Vitrinen. Entwickelt wurde die Schau von den Maltesern und dem Erzbistum Köln mit Hilfe privater Unterstützer. 2013 war die Eröffnung in Köln.

Zum ersten Mal ist die Schau nun im Bistum Aachen zu sehen. Zum Abschlussgottesdienst am 24. Mai wird auch Bischof Helmut Dieser in Wassenberg erwartet. Verbunden ist die Ausstellung mit fast täglichen Öffnungszeiten, Führungen und Vorträgen von Wissenschaftlern und Theologen und geistlichen Impulsen, vor allem auch in der kommenden Karwoche. Buchautor Michael Hesemann, der bereits in Wassenberg referierte und zum Projektteam der Schau gehörte, wird am 2. Mai (19.30 Uhr) erneut einen wissenschaftlichen Vortrag über das Grabtuch halten. Die Leidensgeschichte aus archäologischer Sicht beleuchtet am 11. Mai (19 Uhr) Sophie Prinzessin zu Löwenstein. Über die Realisierung der Schau spricht deren Kurator Bernd Falk am 14. Mai (18 Uhr), und Kunsthistoriker Lukas Thüring widmet sich am 15. Mai (18 Uhr) der Kulturgeschichte des Turiner Grabtuchs. Gottesdienste und Andachten bieten den geistlichen Rahmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort