Was fotografieren die Menschen, wenn sie als Zuschauer bei einem sportlichen Großereignis sind?  Vor 85 Jahren war es genau wie heute: die Fotos sollen zeigen „Schau mal, wir waren da“. Der Unterschied ist lediglich, dass man heute „Selfies“ macht, zum Beispiel auf der Tribüne eines vollen Stadions. Damals bat man einen netten Menschen, es solle doch ein Foto „von uns“ machen. Und dann sind da noch die Versuche, das große Ganze einzufangen, die Stimmung, die Sportidole ganz nah und die Atmosphäre einer Stadt.. In der Hohen Mühle in Uedem ist  die Ausstellung „Olympia in Berlin – Amateurfotografen sehen die Olympischen Spiele 1936“ zu sehen. Michael Lehmann, der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins Uedem, entdeckte die Ausstellung des Bielefelder Bauernhauses bereits vor fünf Jahren. Mehr als 250 Amateurfotos sind zu sehen,  Begleittexte ordnen in die historischen Zusammenhänge ein. Autor der Schau ist Emanuel Hübner, Sportwissenschaftler der Uni Münster. „Hübner startete einen Aufruf bei Ebay, wer noch Fotos von Olympia 1936 in Berlin hat“, erläutert Lehmann. Was Hübner dabei besonders interessierte, ist die Tatsache, dass Olympia 1936 noch heute kontrovers diskutiert wird. Er schreibt: „Erstmals wurden die Spiele in einer Diktatur veranstaltet und in bis dahin unbekanntem Maße zur Selbstdarstellung eines ganzen Staates genutzt.“ Er erwähnt weiter, dass gerade diese Spiele für Olympia den „Durchbruch zum Mega-Event“ darstellten.