Freizeit in Viersen Was vom Kletterwald übrig bleibt

Süchteln · Mehr als ein Jahrzehnt lang war der Kletterwald Niederrhein für Süchteln ein Aushängeschild. Seit Saisonende ist das Gelände in Süchteln verlassen. So wie jetzt soll es aber nicht bleiben.

Hobbysportler nicht nur aus der Region balancierten auf den Süchtelner Höhen über Stahlseile von Baum zu Baum, es gab Parcours für Kinder und Erwachsene, Anfänger und Fortgeschrittene. Jetzt ist Schluss, der Betreiber fängt in Nettetal neu an – und das Kletterwald-Gelände verkommt immer mehr zur Ruine.

Die Stahlseile sind von den Bäumen abmontiert, liegen ebenso auf dem Waldboden wie die Holzleitern. Die Wegweiser-Schilder, die immer noch einen Baumstamm zieren, haben ihren Zweck längst eingebüßt. Allzu sehr müssen sich Passanten aber nicht an den Anblick gewöhnen. Denn ein Großteil der Bäume, an denen noch die ausgedienten Holzplattformen angebracht sind, soll dieser Tage gefällt werden.

Vor 13 Jahren hatte der Nettetaler Jörg Brockes den Kletterwald in Süchteln eröffnet. „Wir haben klein angefangen mit 50 Kletterelementen. Zum Schluss hatten wir 110 Elemente“, erzählt er und ergänzt: „Da steckte schon sehr viel Herzblut, Arbeit und Geld drin.“ Aber gegen die Natur sei er eben machtlos gewesen: Drei Stürme hinterließen ihre Spuren auf dem Gelände, der Borkenkäfer machte den Fichten zusätzlich zu schaffen. Also beschloss der 46-Jährige im vergangenen Frühjahr, nach Saisonende in einem Laubwald in Nettetal-Hinsbeck nahe der Jugendherberge neu anzufangen.

Im Moment fahre er aber noch fast täglich nach Süchteln, „um zu gucken, ob der Harvester kommt“. Im Auftrag der Stadt hat ein Unternehmer seit kurz vor Weihnachten die Aufgabe, auf den Süchtelner Höhen mit der Spezialmaschine kranke Fichten zu fällen. Doch nicht nur die Bäume werden verschwinden: Brockes und seine Mitarbeiter holen das Material, etwa die vielen Stahlseile, die neben dem Kassenhäuschen liegen, noch ab. „Nach und nach“, sagt er. Es werde am neuen Standort in Hinsbeck wieder verwendet.

 Am Sturmboard wollten die Mitarbeiter dokumentieren, wie groß die Schäden im Kletterwald waren. Es soll noch abmontiert werden.

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Foto: Nadine Fischer
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Foto: picture alliance / Eibner-Presse/Augst / Eibner-Pressefoto

Am 5. April möchte Brockes den Kletterwald eröffnen. „Wir haben schon 80 Prozent der Plattformen fertig“, sagt er. Auch der Rohbau für Werkstatt, Lager und Toilettenhaus stehe – „jetzt folgen Kasse und Kiosk“.

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