Stammzellspender gesucht Thomas Wilms hofft auf Heilung

Schwalmtal · Der Waldnieler (50) leidet seit zwei Jahren an Leukämie. Eine weitere Chemotherapie ist unmöglich. Seine einzige Chance auf Heilung ist eine Stammzellenspende. Seine Schützenbrüder planen eine Typisierungsaktion.

 Thomas Wilms aus Schwalmtal-Waldniel leidet an Leukämie. Eine weitere Chemotherapie kann dem 50-Jährigen nicht mehr helfen. Deshalb starten Bruderschaften und Sportvereine jetzt eine Typisierungsaktion.

Thomas Wilms aus Schwalmtal-Waldniel leidet an Leukämie. Eine weitere Chemotherapie kann dem 50-Jährigen nicht mehr helfen. Deshalb starten Bruderschaften und Sportvereine jetzt eine Typisierungsaktion.

Foto: Wilms

  Thomas Wilms aus Waldniel kämpft seit fast zwei Jahren um sein Leben: Er hat Leu-kämie. „Im Februar 2018 wurde die Krankheit festgestellt, danach habe ich eine Chemotherapie begonnen“, erzählt der 50-jährige Ehemann und Vater von vier Kindern. Doch diese Behandlung musste er Ende 2018 abbrechen, da sein Knochenmark zu stark davon geschädigt war.  Allerdings  schien die Krankheit eingedämmt zu sein: Thomas Wilms nahm sein Leben wieder auf, arbeitete wieder bei einer Krankenversicherung. Doch Ende Januar 2020 wurde bei ihm erneut die Diagnose Leukämie gestellt. Nun gibt es für den Waldnieler nur noch eine Überlebenschance durch eine Knochenmarkspende: „Mir kann nur noch eine Stammzellenspende helfen. Und dies muss möglichst bald geschehen“, sagt Wilms. Eine weitere Chemotherapie ist für ihn nicht mehr möglich.

Von dieser letzten Chance auf Heilung haben seine Freunde bei der St.-Magdalena-Schützenbruderschaft Schwalmtal-Schier erfahren. Deren Vorsitzender Georg Küppers war geschockt von dieser Nachricht und überlegte, wie er dem lebensgefährlich erkrankten Schützenbruder zur Seite stehen  könnte. Nach Gesprächen im Vorstand war man sich einig: „Wir wollen Thomas Wilms mit einer Typisierungsaktion helfen“, schildert Küppers. Zunächst habe man Kontakt zur Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) GmbH aufgenommen, sich anschließend an die Düsseldorfer Universitätsklinik gewandt. „Dort wurde uns rasch Unterstützung zugesagt für unsere Aktion“, erzählt der Vorsitzende der Schützenbruderschaft.

Und so wollen die Schützen helfen: Zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde Schwalmtal ist erstmals für Samstag, 7. März, ein Aktionstag aller zwölf Bruderschaften und Schützenvereine im Gemeindegebiet geplant. „In diesem Rahmen werden wir ab 12 Uhr einen Stand im Pfarrheim St. Michael aufbauen und dort zu einer Registrierung und Typisierung aufrufen“, erläutert Georg Küppers. Für eine Typisierung sei ein  Abstrich mit einem Wattestäbchen an der Innenseite der Wange nötig; jeder im Alter zwischen 18 und 55 Jahre könne daran teilnehmen. Die entnommenen Proben werden gekennzeichnet und anschließend zur Uniklinik nach Düsseldorf gebracht. Dort werden sie medizinisch ausgewertet. Die Hoffnung von Thomas Wilms und seinen Unterstützern: Bei dieser Aktion jemanden zu finden, der als lebensrettender  Spender für den 50-Jährigen geeignet ist. „Wir wollen nichts unversucht lassen, um unser Mitglied in jeglicher Form zu unterstützen, damit er eine Heilungschance hat“, sagt Georg Küppers. Deshalb hat er einen Brief an die anderen elf Schützenbruderschaften und -vereine in Schwalmtal geschickt und um Teilnahme bei der Typisierung gebeten. „Die Resonanz war positiv. Viele haben bereits versprochen, sich an diesem Tag typisieren zu lassen“ erklärt der Bruderschafts-Vorsitzende.  Sein Schreiben ist per E-Mail bereits in zahlreichen Postfächern gelandet und ist vielfach in sozialen Netzwerken wie Facebook geteilt worden.    

Thomas Wilms ist überwältigt von der großen Unterstützung der Schützen. Und sie sind nicht die einzigen, die ihm helfen wollen. Seine Familie ist beim OSC Waldniel aktiv, er selbst ist beim SC Waldniel Trainer und Jugendleiter. Auch die beiden Sportvereine wollen ihn unterstützen, sagt Thomas Wilms. Für ihn sei es wichtig, dass möglichst viele Menschen sich typisieren lassen. Je höher die Zahl der Teilnehmer, desto größer ist auch die Chance, einen Spender zu finden – und damit kann Thomas Wilms wieder Hoffnung auf Heilung  haben.

Zurzeit befindet sich Wilms wieder in Behandlung; diesmal in der Uniklinik Aachen. Dort hat eine Übergangstherapie mit Medikamenten begonnen. Damit soll der Waldnieler die Zeit überbrücken, bis ein Spender gefunden ist und er sich einer Stammzelltransplantation unterziehen kann. Noch ist unklar, wie lange er  dort bleiben wird. Thomas Wilms hat die Hoffnung auf eine Heilung nicht aufgegeben.

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