Golf Plötzlich Werbeträger für den Golfsport

Golf · Eher zufällig kamen 2019 vier Freunde auf die Anlage des Golfclubs Haus Bey. Ihre Geschichte zeigt, dass der Einstieg in den Sport unkompliziert sein kann.

 An Loch 18 im GC Haus Bey: (v.l.) Felix Hanssen, Isabel Otto-Duck, Jonas Windbergs, Simon Windbergs, Kathrin Kaiser, Leo Hammes.

An Loch 18 im GC Haus Bey: (v.l.) Felix Hanssen, Isabel Otto-Duck, Jonas Windbergs, Simon Windbergs, Kathrin Kaiser, Leo Hammes.

Foto: Thomas Grulke

Es begann mit einer Enttäuschung. Eigentlich hatten Felix Hanssen (25) und Jonas Windbergs (24) an einem Sommertag 2019 nur vorgehabt, eine Runde Minigolf am Krickenbecker See zu spielen. Da die Anlage jedoch geschlossen war, musste kurzfristig Ersatz her. „Wir sind dann einfach mit dem Rad zum Golfclub Haus Bey gefahren. Die Anlage liegt zwar direkt vor unserer Haustür, doch zuvor hatten wir nie mit dem Gedanken gespielt, es mit Golf zu versuchen. Das galt für uns als Elitesport“, erzählt Jonas Windbergs.

Umso überraschter waren die beiden Freunde, wie unkompliziert der Einstieg für sie im Sommer 2019 war. Kaum hatten sie im hauseigenen Golfshop nachgefragt, standen sie auch schon auf dem öffentlichen Kurzplatz der Anlage. Und da ihnen der neue Sport gefiel, kamen bald Leo Hammes (32) und Simon Windbergs (29) hinzu. Das Quartett meldete sich im GC Haus Bey an, machte einen Schnupperkurs bei einem Golfprofessional und absolvierte Ende 2019 erfolgreich die Platzreifeprüfung. Vor allem gründeten sie jedoch die „Bogey Boys Hinsbeck“ – vier Freunde, die Fußball bei Rhenania Hinsbeck spielen, nun aber auch kräftig die Werbetrommel für den Golfsport rühren.

Der kleine interne Klub ist für den großen Golfclub Haus Bey ein idealer Werbeträger. Denn die Geschichte der Bogey Boys zeigt, dass Golf längst ein Sport für jedermann ist. „Natürlich kennen wir die Vorurteile, die es über unseren Sport immer noch gibt. Doch Golf hat sich sehr gewandelt. Und wir haben niedrigschwellige Angebote, die jedem den Einstieg ermöglichen“, sagt Kathrin Kaiser, Vorstandsmitglied des GC Haus Bey. So braucht es nur einen zweieinhalbstündigen Schnupperkurs zum Preis von 29 Euro, um auf dem Kurzplatz spielen zu dürfen. „Da geht es vor allem um Sicherheitsaspekte. Jeder muss einfach wissen, wie er sich auf einem Golfplatz zu verhalten hat“, sagt Isabel Otto-Duck, Geschäftsführerin der Anlage.

Die Bogey Boys lernten indes nicht nur, dass der Einstieg in den Golfsport unkompliziert ist. Ihr neues Hobby stellte sie auch vor sportliche Herausforderungen. „Wenn man eine Runde auf dem 18-Loch-Platz absolviert hat, merkt man, dass man etwas getan hat“, sagt Hanssen. Für Jonas Windbergs macht die Kombination aus sportlicher Betätigung und großer Konzentration den Reiz aus. „Vor allem zu Beginn sind wir durch viele unsauber geschlagene im Zickzack über die Bahnen gelaufen“, fügt Hammes hinzu.

Eine große Hilfe seien da die Golflehrer im Club gewesen, sagt Simon Windbergs. Die Golfprofessionals sind es auch, die Neueinsteiger bei den sogenannten „Beginners“-Turnieren begleiten und Hilfestellungen geben. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese Turniere unter Gleichgesinnten sehr gut angenommen werden“, sagt Kathrin Kaiser. Das Ziel des Klubs sei es, möglichst viele Mitglieder für die Turniere zu begeistern. „Von unseren 850 Mitgliedern nehmen etwa 120 an den Turnieren teil. Aus dieser Gruppe setzen sich dann auch unsere Mannschaften, die im Meisterschaftsbetrieb aktiv sind, zusammen“, sagt Kathrin Kaiser. Und auch da benötige der Verein natürlich immer wieder Nachrücker.

So weit sind die Bogey Boys noch nicht. Jeder für sich habe das Ziel, das eigene Handicap zu verbessern, sagt Jonas Windbergs. Die vereinseigenen Turniere reichen da zunächst – zumal alle vier auch weiter Fußball spielen. Mit Golf ist nun aber eine zweite Sportart hinzugekommen – auch wenn das im Sommer 2019 alles andere als geplant war.

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