Brüggen Schulzentrum soll Öko-Tiger werden

Brüggen · Die Bezirksregierung Düsseldorf erwartet von der Burggemeinde einen Entwurf des Energie- und Sanierungskonzepts für das Schulzentrum Bracht. Sonst fließen die bis zu 4,1 Millionen Euro Fördergeld nicht vom Rhein an die Schwalm

 DLRG-Bezirksleiter Uwe Justen (2. v.l.) und Brüggens Ortsgruppenleiter Dirk Schmitz (3. v. l.) ehrten Sylvia Bontenackels für 25 Jahre und Andreas Houben für zehn Jahre Mitgliedschaft.

DLRG-Bezirksleiter Uwe Justen (2. v.l.) und Brüggens Ortsgruppenleiter Dirk Schmitz (3. v. l.) ehrten Sylvia Bontenackels für 25 Jahre und Andreas Houben für zehn Jahre Mitgliedschaft.

Foto: Paul Offermanns

Hackschnitzel ist nicht das neue Leibgericht der Brüggener Verwaltungsspitze. Eine Hackschnitzelanlage ist vielmehr eine effiziente und leistungsstarke Heizung, die über eine thermische Solaranlage rund die Hälfte weniger Energie braucht als ein herkömmlicher Wärmespender.

 Das Schulzentrum will Öko-Tiger werden. Dafür muss der Standort in Bracht saniert werden.

Das Schulzentrum will Öko-Tiger werden. Dafür muss der Standort in Bracht saniert werden.

Foto: Jana Bauch

Eine solche Hackschnitzelanlage stand nun im Brüggener Bauausschuss auf der Tagesordnung. Klimaschutzmanagerin Denise Lange nahm das seltsame Wort als erste in den Mund und berichtete dem Ausschuss, was die Gemeinde mit dem Schulzentrum Bracht im Zuge des Förderprogramms "Kommunaler Klimaschutz.NRW" vorhat.

Bereits im Juni 2017 hat die Verwaltung ein 5,1 Millionen Euro schweres Energie- und Sanierungskonzept angemeldet, das mit bis zu 80 Prozent vom Land NRW gefördert wird. Damit die 4,1 Millionen Euro vom Rhein an die Schwalm fließen, erwartet die Bezirksregierung jetzt eine Planung von der Gemeinde. Aus diesem Grund besteht Dringlichkeit. Die Ausschussmitglieder besichtigten vor der Sitzung die Gesamtschule Bracht mit Blick darauf, was dort in den nächsten Monaten klimatechnisch optimiert werden soll.

"Es wird aber nicht bei einer Million Euro Zuschussbedarf von unserer Seite bleiben", gab Gemeinde-planer Dieter Dresen zu bedenken. Im Zuge der Sanierung, die in portionierten Bauabschnitten angepackt wird, werde sich sicher mit Blick auf die in die Jahre gekommenen Gebäude am Alster Kirchweg die eine oder andere zusätzliche Baustelle auftun. "Etwa korrodierende Wasserleitungen, die ausgetauscht werden müssen", nannte Dresen ein Beispiel.

Den Start des Sanierungs-Marathons wird, so Lange, der bauliche Lärmschutz bilden. "Das Förderprogramm sieht vor, dass bis Juni 2022 alles abgeschlossen ist." Bis dahin sollte das Schulzentrum Bracht vom Öko-Dino zum Öko-Tiger mutiert sein.

Zurzeit werden vor allem mit Architekten intensive Gespräche geführt, wo der Energiehebel angesetzt und Einsparpotenziale generiert werden können. Neben der Hackschnitzelanlage betrifft dies unter anderem die wärmetechnische Sanierung von Dächern, Fenstern und Fassaden, den Austausch durch LED-Leuchtkörper, die Sanierung der Heizungshydraulik, die Verbesserung der Warmwasserversorgung sowie den Ausbau der Gebäude-Automation. Das Konzept sieht auch klimaschonende Stromerzeugung und Mobilität vor, etwa durch neue Fahrradabstell- oder Photovoltaikanlagen zur Eigenstromerzeugung. "Die Photovoltaik ist aber bei der Förderung außen vor", machte Dresen deutlich.

Die Politiker interessierte, wie sich die künftige Nutzung des geschlossenen Brachter Lehrschwimmbeckens in die Klimaschutzpläne einfügt und wie teuer die einzelnen Maßnahmen werden. Johannes Weiß (CDU): "Wie ist das Schwimmbad künftig nutzbar? Was kostet wieviel?" Die Verwaltung schlägt vor, die Dachgeschossräume des Altbaus der Gesamtschule aufzugeben und stattdessen das Lehrschwimmbecken in neue Unterrichtsräume umzubauen.

Lange und Dresen stellten in Aussicht, in Kürze belastbare Zahlen zu präsentieren. "Wobei", so Dresen, "Aspekte wie Barrierefreiheit, Brandschutz oder die ständige Raumnot im Schulbetrieb sicher noch das eine oder andere Fass öffnen werden, über das zu diskutieren sein wird".

Die Fraktionen beraten nun die vorgestellten Maßnahmen intern, um in der nächsten Bauausschuss-Sitzung am 3. Juli zu entscheiden. Mit einem positiven Signal von der Klosterstraße 38 dürfte Düsseldorf die Ampel auf Grün stellen.

(kuek)
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