Sportplatz in Viersen Stadion-Sanierung auf der Zielgeraden

Viersen · In wenigen Tagen soll das Stadion Hoher Busch in Viersen für rund 1,2 Millionen Euro fertig saniert sein. Wetterbedingt hatten sich die Bauarbeiten verzögert. Künftig sollen dort Nordrhein- und Regio-Meisterschaften stattfinden.

 Letzte Arbeiten vor der Wiedereröffnung: Aktuell wird im Stadion am Hohen Busch die rote Kunststoffbahn aufgtetragen. Kabel für das neue Flutlicht werden ebenfalls verlegt.

Letzte Arbeiten vor der Wiedereröffnung: Aktuell wird im Stadion am Hohen Busch die rote Kunststoffbahn aufgtetragen. Kabel für das neue Flutlicht werden ebenfalls verlegt.

Foto: Nadine Fischer

Mit einer Kelle verteilt der Bauarbeiter zähflüssigen roten Kunststoff auf der schwarzen Elastik-Schicht der Laufbahn. Ein Stück weiter hinten im Gras hockt ein Kollege und verlegt gelbe Stromkabel für die neuen Flutlichtmasten: Lange soll es nicht mehr dauern, bis das Stadion am Hohen Busch saniert ist. „Wir gehen davon aus, dass wir am 12. Juli durch sind“, sagt der Vorsitzende des 1. FC Viersen, Michael Berghausen. Rund 1,2 Millionen Euro kostet der Umbau der städtischen Anlage, der 1. FC Viersen und die Leichtathletik-Gemeinschaft (LG) Viersen beteiligen sich mit knapp 374.000 Euro. Laut Zeitplan wollten die Sportler am Hohen Busch eigentlich schon im Juni Wiedereröffnung feiern. Aber: „Der Bau der Laufbahn hat sich verzögert“, erläutert Elmar Orta, Vorsitzender der LG Viersen.

Ende Oktober 2018 waren auf dem Sportplatz am Hohen Busch die Bauarbeiter eines Bielefelder Unternehmens angerückt. Im ersten Schritt sei der alte Rasen auf dem Fußballfeld ebenso entsorgt worden wie die ausgediente Aschebahn mit sechs Bahnen für die Läufer, erzählt Berghausen. Am Eingang mussten die Arbeiter eine Brücke entfernen, damit Bagger überhaupt aufs Gelände gelangen konnten. Auch das alte Geländer rund um die Laufbahn montierten sie ab. Dann startete der Wiederaufbau.

So säten die Arbeiter etwa auf dem Fußballfeld neuen Rasen – „das ist eine Mischung, die Bundesliga-erprobt ist“, sagt Berghausen. Sie zogen außerdem Drainagegräben und verlegten Entwässerungsrohre. Die Entwässerung sei in dem 50er-Jahre-Bau ein großes Problem gewesen, erzählt Orta: „Wenn es regnete, konnten wir nur die Laufbahnen drei, vier und fünf nutzen.“ Der Rest der Aschefläche war ebenso matschig wie das Fußballfeld. Letzteres sei jetzt „minimal“ kleiner als vorher, berichten Orta und Berghausen: An den Längsseiten musste je ein Meter Fläche abgezogen werden, weil sich der Radius der Laufbahn der aktuellen Norm entsprechend vergrößert habe.

Seit knapp sechs Wochen ist die großporige Elastikschicht für die neue Laufbahn fertig. Danach mussten die Arbeiter stoppen: Um die dichte rote Kunststoffschicht sauber darüber auftragen zu können, „sind fünf Tage gutes Wetter nötig“, sagt Orta. Nun wagen sich die Arbeiter an den Kunststoff. Der Belag eigne sich für Breiten- und Spitzensport, sagt der Vereinsvorsitzende. „Es stand auch die besonders harte Usain-Bolt-Kunststoffschicht zur Auswahl – aber die kostet 200.000 Euro mehr.“ Orta hofft jetzt, dass das Wetter einigermaßen hält, damit sich auf der dichten roten Bahn keine Blasen wegen darunter verdunstender Feuchtigkeit bilden und die Leichtathleten bald endlich wieder im Freien trainieren können.

Die rund 250 Sportler der LG Viersen müssen seit Oktober auf Hallen ausweichen, die 15 Fußballmannschaften des FC Viersen nutzen den 2017 erneuerten benachbarten Kunstrasenplatz am Hohen Busch. Weil es im Stadion bald auch Flutlicht gibt, sind künftig Trainingseinheiten und Wettbewerbe in der Dämmerung und am Abend möglich.

Mit der neuen Kunststoffbahn verknüpft Orta große Pläne: „Unser Ziel ist, 2022 eine Nordrhein-Meisterschaft auszurichten“, sagt er. Vorher soll der Hohe Busch Schauplatz für Regio-Meisterschaften sein, erstmals Anfang September. Bis dahin muss der Umbau also abgeschlossen sein. Geplant sei, das Stadion Ende der Sommerferien mit einem Fest wieder zu eröffnen, sagen Berghausen und Orta. Ein Vorzeigeobjekt ist es dann aber noch nicht. Berghausen: „Im nächsten Schritt ist die Tribüne dran, das muss dringend angepackt werden.“ Leider fehle für den Umbau im Moment aber das Geld.

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