Viersen Grundschüler werden zu Hobbygärtnern

Viersen · Die Zweitorschule ist eine von deutschlandweit zwölf Schulen, denen mehrere Hochbeete gestiftet wurden

 Salat, Tomaten und Erdbeeren, Minze und Schnittlauch reifen in den beiden großen Hochbeeten, die die Zweitorschule jetzt hat.

Salat, Tomaten und Erdbeeren, Minze und Schnittlauch reifen in den beiden großen Hochbeeten, die die Zweitorschule jetzt hat.

Foto: Jörg Knappe

Den Wunsch nach einem Schulgarten haben die Schüler der Grundschule an der Zweitorstraße schon lange, berichtet Schulleiterin Andrea Thees. Der Schulhof, auf dem die Kinder spielen, sei dafür aber kein geeigneter Ort. Auch der hintere Bereich des Hofes sei nicht nutzbar: Dort sammelt sich bei Regen oft Wasser, berichtete sie. Und für teure Hochbeete sei einfach kein Geld da. So blieb der Wunsch für die Schule unerfüllt - bis jetzt. Denn sie ist eine von deutschlandweit zwölf Grundschulen, die im Rahmen des Projekts "Unser Schulgarten" der Landgard-Stiftung je zwei Hochbeete bepflanzen durfte.

Die Stiftung stellte den Schulen die Hochbeete, die benötigten Pflanzen, Erde und Gartengeräte sowie Lernmaterialien für den Unterricht zur Verfügung. Zusammen mit einigen Gärtnern wurde ein Pflanzplan erstellt, berichtete Hanna Lunge von der Landgard-Stiftung. Dabei wählten sie überwiegend Pflanzen aus, die pflegeleicht sind, gerne von Kindern gegessen werden und deren Erntezeit möglichst vor oder nach den Sommerferien liegen. Durch eine Mischkultur soll außerdem sichergestellt werden, dass die Pflanzen möglichst gut wachsen. In den beiden Hochbeeten finden sich nun unter anderem Obst- und Gemüsesorten wie Salat, Tomaten und Erdbeeren, Kräuter wie Minze und Schnittlauch und Blühpflanzen wie Lavendel und Ringelblume. Die Pflanzen werden zu unterschiedlichen Zeiten reif. Während die Kürbisse erst im Spätsommer soweit sind, können die Kinder schon bald die ersten Erdbeeren ernten - und dann auch essen.

Jeweils zwei Schüler pro Klasse, die die Offene Ganztagsschule besuchen, wurden ausgewählt, um Teil der Schulgarten-AG zu sein, berichtete Thees. Sie bepflanzten am Morgen die Beete und kümmern sich in Zukunft um die Pflege der Pflanzen und berichten in ihren Klassen, was sich dort verändert hat. Bei der Eröffnungsfeier durften alle Schüler Sonnenblumensamen in einen kleinen Topf säen und diesen mit nach Hause nehmen. Pfarrer Roland Klugmann segnete die Beete. "Viele Kinder haben zu Hause nicht viel Kontakt zu Pflanzen. Zum Beispiel bei Familien, die keinen Garten haben", weiß Lunge. "Durch das Projekt sehen sie, wie viel Arbeit hinter dem Obst und Gemüse steckt, das sie im Supermarkt kaufen können und schätzen dies in Zukunft womöglich mehr wert."

(RP)
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