Aufräumarbeiten durch Tornado im Kreis Viersen Landstraße in Schwalmtal noch bis Ende kommender Woche unbefahrbar

Viersen · Der Tornado hat am Mittwochabend im Kreis Viersen nicht nur viele Häuser beschädigt. Dem Sturm fielen auch zahlreiche Bäume zum Opfer. An manchen Stellen werden die Aufräumarbeiten noch Tage dauern.

 Ein Stück der L3 zwischen Boisheim und Dilkrath ist unter umgeknickten Bäumen begraben.

Ein Stück der L3 zwischen Boisheim und Dilkrath ist unter umgeknickten Bäumen begraben.

Foto: Marco Bayer

Besonders betroffen ist ein Waldgebiet an der L3 zwischen Boisheim und Dilkrath. Hunderte Bäume hat der Tornado umgeknickt, so dass die Straße laut Rainer Gies, Leiter der Straßenmeisterei Heinberg, auf etwa 800 Metern Strecke nicht mehr befahrbar ist. “Und wir werden bis mindestens Ende der kommenden Woche brauchen, um die Straße wieder frei zu bekommen”, sagt Gies. Mit 30 Mitarbeitern ist Gies im Kreis Viersen im Einsatz, die L373 zwischen Boisheim und Brüggen räumen sie derzeit von etwa 20 Bäumen frei. “Das sollte bis morgen Abend erledigt sein”, sagt Gies. Die L3 stellt dagegen ein größeres Problem dar.

“Die Bäume liegen in mehreren Schichten und verkeilt übereinander. Dadurch sind sie zum Teil auch auf Spannung, so dass wir per Hand keinen Stamm bergen können. Da könnten Schnellschüsse lebensgefährlich sein. Selbst ein 25 Tonnen schwerer Bagger hat nicht ausgereicht, wir bemühen uns um einen schwereren Bergebagger”, sagt Gies. Er warnt auch davor, in den kommenden Tagen in den Waldgebieten nach Brennholz zu suchen oder auf umgestürzte Bäume zu klettern. “Das ist lebensgefährlich.” Wie beim Mikado-Spiel müsse sich sein Team jetzt Stamm für Stamm nach unten vorarbeiten, anschließend komme das Holz in den Großhäcksler und dann zur Bio-Kompostierung.

Gies geht im Bereich der L3 von bis zu 500 umgeknickten Bäumen aus, ein Gemeindesprecher spricht gar von 1000 bis 2000. Wie viele Bäume insgesamt durch den Tornado entwurzelt wurden, ist noch völlig unklar. Denn betroffen sind sowohl die Städte Viersen und Nettetal, die Gemeinde Schwalmtal sowie viele private Waldbesitzer. In Viersen-Boisheim hat es laut Stadt vor allem die Bäume auf dem Friedhof getroffen. “Der Friedhof ist deswegen noch gesperrt und wird frühestens am Wochenende wieder begehbar sein. Auf jeden Fall wird sich sein Erscheinungsbild deutlich verändern”, sagt ein Stadtsprecher.

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