Einzelhandel in Solingen Gongoll geht mit Abschiedsgeschenken

Solingen · Der Freizeitmarkt Gongoll hat seine Türen an der Grenzstraße in Ohligs endgültig geschlossen – und als letzte Aktion Geschenke verteilt.

 Das traditionsreiche Unternehmen Gongoll hat seinen Freizeit-Fachmarkt an der Grenzstraße in Ohligs aufgeben. – und noch einmal Geschenke verteilt.

Das traditionsreiche Unternehmen Gongoll hat seinen Freizeit-Fachmarkt an der Grenzstraße in Ohligs aufgeben. – und noch einmal Geschenke verteilt.

Foto: Gongoll

Ein paar strahlende Gesichter gab es ganz zum Abschluss der Ära dann doch noch: 20 Gewinner einer Tombola – unter ihnen Kitas, Schulen und Vereine aus Solingen, Hilden und Haan – nahmen an der Grenzstraße ihre Preise entgegen: prall gefüllte Einkaufswagen mit allerlei Artikeln des Gongoll Freizeitmarktes.

Dieser hat nun, wie bereits angekündigt, seinem langjährigen Standort Solingen-Ohligs den Rücken gekehrt – und damit ganz offensichtlich für viel Wehmut gesorgt: „Die letzten vier Wochen waren die aufregendsten, emotionalsten und anstrengendsten in den 30 Jahren“ gesteht Inhaber Thomas Gongoll, der das Geschäft in Solingen im Jahr 1993 eröffnet hatte. Einen extremen Kundenandrang habe er zuletzt festgestellt: Während sich viele Besucher beim Abverkauf noch einmal allerlei Spielwaren, Gartenmöbel, Sport- oder Campingartikel sicherten, seien manche vorbeigekommen, um einfach „Tschüss“ zu sagen, berichtet der 59-Jährige.

Der Plan, kürzer zu treten, sei schon seit einiger Zeit gereift, hatte er zudem jüngst erklärt. Und auch Online-Konkurrenz, Preisverfall, die Strapazen der Corona-Zeit und das Fehlen eines Nachfolgers hätten zu seinem Schritt beigetragen. Bereits am 26. März war der letzte Verkaufstag. Der sei auch für die Belegschaft ein durchaus einschneidender gewesen. „Einige Mitarbeiter waren mehr als 20 Jahre dabei“, erklärt Gongoll. Einige haben inzwischen selbst das Rentenalter erreicht, andere haben neue Jobs gefunden – mitunter sogar im weiterhin bestehenden Dormagener Freizeitmarkt, den Thomas Gongolls Geschwister betreiben.

Wie die leerstehenden Geschäftsräume, deren Eigentümer Gongoll auch ist, in Zukunft genutzt werden, steht noch nicht fest. Wie er sich vom Stress der zurückliegenden Zeit erholen will, verrät er aber schon: „Ich möchte jetzt erst einmal wandern.“

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