Im Tunnel zu den Bahnsteigen Wandbilder empfangen Reisende am Solinger Hauptbahnhof

Solingen · Die Unterführung hat nicht nur frische Farbe bekommen. Der Bahnhof begrüßt nun mit Gemälden, die typisch für die Klingenstadt Solingen sind.

  Kein Zweifel, wo man sich befindet: In der Unterführung ist unter anderem der Schriftzug „Klingenstadt“ zu lesen. Junge Künstler legten am Wochenende Hand an.

Kein Zweifel, wo man sich befindet: In der Unterführung ist unter anderem der Schriftzug „Klingenstadt“ zu lesen. Junge Künstler legten am Wochenende Hand an.

Foto: Peter Meuter

Bahnkunden, die am Solinger Hauptbahnhof in Ohligs ein- oder aussteigen, können ab sofort kaum noch übersehen, wo sie sich befinden. Denn die Deutsche Bahn AG als Eigentümerin des Bahnhofs hat jetzt am unterirdischen Durchgang zu den Gleisen neue Wandgemälde anbringen lassen, auf denen unter anderem der Schriftzug „Klingenstadt Solingen“ in Übergröße zu lesen ist.

Wie eine Sprecherin der Bahn in dieser Woche bestätigte, wurden die überdimensionalen Bilder, die die gesamten Tunnelwände bedecken, am zurückliegenden Wochenende aufgetragen. Bei den bunten Gemälden im Graffiti-Stil handelt es sich um den Bestandteil eines Programms, mit dem die Bahn die Bahnhöfe attraktiver sowie freundlicher gestalten und zugleich eine Art Standortbestimmung vornehmen will.

„Durch verschiedene Maßnahmen versuchen wir, die Aufenthaltsqualität an den Bahnhöfen zu steigern“, sagte die Konzernsprecherin am Dienstag auf Nachfrage. Und da man darüber hinaus, so die Sprecherin, ebenfalls festgestellt habe, „dass bei den Reisenden vor allem Motive mit regionalem Bezug gut ankommen“, sei man schließlich zu dem Entschluss gelangt, Stationen und Bahnhöfe in NRW „aufwändig mit Malereien“ umzugestalten – wozu auch der Solinger Hauptbahnhof zählte.

 Ein Ausflugstipp für Bahnkunden: Nicht nur Solingen allgemein, auch Schloss Burg ist eine Reise wert.

Ein Ausflugstipp für Bahnkunden: Nicht nur Solingen allgemein, auch Schloss Burg ist eine Reise wert.

Foto: Peter Meuter

Tatsächlich rückten am Samstag junge Künstler des Vereins „Verbunt – Jugendkunst Düsseldorf“ in der Klingenstadt an und brachten ihre Spraydosen an bislang eher unfreundlich und trist wirkenden Wänden zum Einsatz an, um diese vornehmlich in den Farben Grün, Lila und Gelb zu streichen.

So sind in dem langen Gang der Bahnhofs-Unterführung nun – jeweils auf einer Seite – die besagten Worte „Klingenstadt“ und „Solingen“ zu lesen. An den Aufgängen wiederum treffen die Reisenden und Pendler auf Figuren, die typische Solinger Berufe symbolisieren. Beispielsweise schwingt an einer Treppe ein Schmied seinen Hammer. Und auf einer weiteren Wand ist mit Schloss Burg eines der charakteristischsten Wahrzeichen des Bergischen Landes verewigt.

 An den Aufgängen sind Figuren verewigt, die Solinger Berufe darstellen – hier ein Arbeiter der Metallindustrie.

An den Aufgängen sind Figuren verewigt, die Solinger Berufe darstellen – hier ein Arbeiter der Metallindustrie.

Foto: Peter Meuter

Der Verein „Verbunt – Jugendkunst Düsseldorf“ hat es sich in erster Linie zum Ziel gesetzt, „Jugendkunst und -kultur im Stadtgebiet Düsseldorf zu fördern“. Des Weiteren werden die Jugendlichen jedoch längst auch außerhalb der Landeshauptstadt aktiv.

Seit dem Jahr 2011 ist die Organisation nach eigenen Angaben „anerkannter freier Träger der Jugendhilfe“. Dabei sorgten die jungen Künstler im Auftrag der Bahn nicht allein am Hauptbahnhof in Ohligs für frische Farbe. Denn wie die Bahn mitteilte, wurden in der Region auch bereits die Stationen Velbert-Rosenhügel, Velbert-Neviges sowie Gevelsberg mit Motiven versehen. Der Bahnhof Schwelm kommt in Kürze an die Reihe.

Weitere Solinger Stationen stehen hingegen zunächst einmal nicht auf der Liste, die wiederum zu einem Sofortprogramm der Bahn gehört, mit dem der Konzern die zusätzliche Renovierung von rund 1000 Stationen allein in diesem Jahr vorantreiben will.

Der Solinger Hauptbahnhof wurde schon vor einigen Jahren einer umfassenden Modernisierung unterzogen. In diesem Zusammenhang investierte die Bahn eine Summe von 9,5 Millionen Euro – unter anderem, um Barrierefreiheit zu schaffen sowie neue Bahnsteig-Dächer zu bauen.

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