Nach Werksschließung in Solingen Borbet-Mitarbeiter demonstrieren vor Ratssitzung

Solingen · Die entlassenen Mitarbeiter des geschlossenen Borbet-Werks in Ohligs suchen weiter nach Unterstützung, um doch noch ihre Arbeitskräfte zu retten.

Borbet-Mitarbeiter und Angehörige vor der Ratssitzung.

Borbet-Mitarbeiter und Angehörige vor der Ratssitzung.

Foto: Martin Oberpriller

So haben jetzt 60 der über 600 Betroffenen sowie Familienangehörige die Ratssitzung am Donnerstagabend dazu genutzt, mit einer Demo im Vorfeld auf ihre Situation aufmerksam zu machen und um Unterstützung zu bitten.

Damit die Protestierer zu Wort kamen, hatten sich Ratsfraktionen sowie Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) entschlossen, den Beginn der Sitzung nach hinten zu schieben. So konnten zwei Redner aus der Belegschaft zu den Politikern sprechen und unterstreichen, der Kampf um ihre Jobs werde weiter gehen.

„Es gibt Kollegen, die seit 42 Jahren im Werk gearbeitet und vor Weihnachten wie alle die Kündigung erhalten haben“, sagte einer der Betroffenen. Gleichzeitig betonten er und seine Kollegen, es gehe nicht nur um ihre Arbeitsplätze. Vielmehr müsse die Politik dafür sorgen, dass das im Fall Borbet Solingen angewendete Verfahren einer Insolvenz in Eigenverantwortung abgeschafft werde. Dafür solle sich auch die Solinger Politik in Berlin einsetzen.

OB Kurzbach nannte den Protest im Anschluss beeindruckend und kündigte an, kommende Woche eine Gruppe von Borbet-Mitarbeitern zu empfangen. Parallel schob er allzu großen Hoffnungen aber einen Riegel vor. Der Rat sei nicht allmächtig, sagte der OB zu den Betroffenen, die seit Dezember vor dem Werk eine Mahnwache organisieren.

(or)
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