Brückenschlag über die Wupper zwischen Solingen und Leichlingen Neubau nimmt Fahrt auf

Solingen · Voraussichtlich erst zu Beginn des nächsten Jahres gelingt der Brückenschlag über die Wupper zwischen der Klingenstadt und Leichlingen. Hochwasser hat die Bauarbeiten in Verzug geraten lassen.

 Die Bauarbeiten für die neue Wupperbrücke sind in vollem Gang. Auf Solinger Seite ist man aber weiter als auf Leichlinger Seite.

Die Bauarbeiten für die neue Wupperbrücke sind in vollem Gang. Auf Solinger Seite ist man aber weiter als auf Leichlinger Seite.

Foto: Peter Meuter

Der Mittelpfeiler für die neue Wupperbrücke zwischen der Haasenmühle auf Solinger und Nesselrath auf Leichlinger Seite ist gesetzt. Damit die neue, knapp 58 Meter lange Brücke aber tragfähig ist, müssen auf beiden Uferseiten die Widerlager errichtet werden. „Auf Solinger Seite wird bereits betoniert, auf der anderen Seite hinken wir im Zeitplan aber hinterher“, sagt Projektleiter Detlef Diekel von den Technischen Betrieben Solingen (TBS).

Grund dafür ist Hochwasser, das den Bauarbeitern im Januar und Februar dieses Jahres, zum Teil aber auch schon im Dezember des vergangenen Jahres zu schaffen machte und den ursprünglichen Zeitplan ins Wanken brachte. Während die alten Widerlager beziehungsweise Fundamente nahe der Haasenmühle bereits entsorgt wurden, sind diese Arbeiten auf der anderen Wupperseite noch im vollen Gang. Ein Verbundkasten aus Spundwandprofilen muss noch gebaut werden, alles muss wasserdicht sein, damit die Arbeiten am neuen Fundament reibungslos über die Bühne gehen können. „In gut zwei Wochen haben wir die alten Fundamente raus“, sagt Detlef Diekel.

 Die alten Fundamente werden aktuell auf der Leichlinger Seite noch herausgenommen.

Die alten Fundamente werden aktuell auf der Leichlinger Seite noch herausgenommen.

Foto: Peter Meuter

Danach folgen Schalung, Bewehrung und Betonage, so der Experte von den Technischen Betrieben Solingen. Aber erst wenn man auf beiden Uferseiten mehr oder weniger mit den Bauarbeiten gleichgezogen hat, kann das Tragegerüst angebracht werden. „Die Planung dafür ist fertig, der Prüfstatiker hat es abgenommen“, erklärt Diekel. Er sieht die Bauarbeiten jetzt auf einem guten Weg. Mit wie viel Bauzeit das Projekt letztlich durch das Hochwasser ins Hintertreffen geraten ist, wird der aktuelle Bauzeitenplan ergeben.

     Der Mittelpfeiler für die neue Brücke ist bereits gesetzt.

Der Mittelpfeiler für die neue Brücke ist bereits gesetzt.

Foto: Uwe Vetter

Damit der Verkehr zwischen Solingen und Leichlingen während der Brücken-Neubauarbeiten weiter fließen kann, wurde im Dezember des vergangenen Jahres in unmittelbarer Nähe eine Behelfsbrücke über die Wupper installiert. Das hat die Verkehrssituation dort deutlich entspannt.

Denn die Sperrung der maroden und im Sommer 2019 abgerissenen Wupperbrücke war 2017 erforderlich geworden, nachdem Risse unterhalb der Brücke an den Stützen deutlich größer geworden waren. Im Zuge regelmäßiger Überprüfungen waren die Bauschäden an der 1952 erbauten Spannbetonbrücke nahe der Haasenmühle aufgefallen. Lediglich Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen konnten zuletzt noch die Wupperbrücke passieren fahren – und das auch nur einspurig. Lastwagen und Busse mussten eine Umleitung fahren.

Das komplette Bauprojekt mit Abriss der alten Brücke, Behelfsbrücke und dem Neubau der Wupperbrücke geschieht in enger Zusammenarbeit zwischen Solingen und dem Rheinisch-Bergischen-Kreis. Der Nachbarkreis kümmert sich um Fördermittel, Solingen ist für die Bauplanung und die technische Ausführung zuständig. „Durch das Hochwasser und dem damit verbundenen Zeitverzug liegen uns derzeit Mehrkostenanträge des bauausführenden Unternehmens vor“, bestätigt Projektleiter Detlef Diekel im Gespräch mit unserer Redaktion. Darüber werde aber noch diskutiert, konkrete Angaben übere eventuelle Mehrkosten liegen aber noch nicht vor. „Zumal wir andererseits auch schon Kosten einsparen konnten“, so Diekel.

Läuft jetzt alles weiter nach Plan, wird die neue Wupperbrücke voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres fertiggestellt sein. Zunächst war Ende dieses Jahres angepeilt worden. Erhebliche Restarbeiten müssen nach Einweihung der neuen Brücke allerdings noch geleistet werden. Darunter fällt insbesondere der Rückbau der 40 Meter langen und gut zehn Meter breiten Behelfsbrücke. Überdies muss das Gelände rund um die Baustelle und der Behelfsbrücke wieder in seinen Ursprungszustand versetzt werden, da sich die Brücke in einem sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) befindet.

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