Hochwassergebiet in der Innenstadt von Leichlingen Bauen an der Wupper: Analysen sollen Risiken klären
Leichlingen · Wer in Flussnähe bauen will, muss mit veränderten Festsetzungen in einem neuen Bebauungsplan rechnen. Was an der Wupper künftig genehmigt werden könnte, soll eine Analyse für das Hochwassergebiet in der Innenstadt zeigen.
Dunkelblau leuchtet das Zentrum der Blütenstadt. Die Hochwasserkarte zeigt deutlich an, welches Gebiet in unmittelbarer Nähe zur Wupper gefährdet und auch in nächster Zukunft mit den Auswirkungen von Unwetterereignissen zu kämpfen haben wird. Der Bereich zwischen dem Schulzentrum Am Hammer, Marktstraße, Neukirchener Straße und Am Wallgraben, Brücken- und Uferstraße bis hin zur Paul-Klee-Schule an der Opladener Straße, also die unmittelbaren Straßenzüge links und rechts von der Wupper, hat Stadtplanerin Mirjam Kerkhoff mit roten Strichen markiert.
Dort will sie ermitteln, ob die Festsetzungen der Bauordnung noch zeitgemäß sind. „Mit einer Simulation wollen wir prüfen, welche Gebiete unter den gewonnenen Erkenntnissen künftig bebaut werden können“, äußerte die Stadtplanerin gegenüber den Mitgliedern des Ausschusses für Klimaneutralität, Umwelt und Zukunftsfragen (KUZ).
Schule wurde zweimal
komplett überflutet
Ob künftig überhaupt Bauvorhaben in diesem Areal genehmigt werden können oder ob dafür ein besonderer Wasserschutz vorausgesetzt werden muss, die Ergebnisse der Analyse sind noch völlig offen, betont die Fachfrau. „Noch haben wir keine genauen Details, wir wollen uns mit den Flächen beschäftigen, auch in Hinblick auf die Frage, was demnächst auf dem Gelände der Paul-Klee-Schule überhaupt gemacht werden kann.“
Zweimal, 2018 und im vergangenen Jahr, wurde die Schule komplett überflutet, sodass der Lernort für Kinder und Jugendliche mit körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen nun nach Langenfeld verlagert wird.
Die Ausschussmitglieder äußerten Zustimmung für dieses Bemühen, forderten aber, das zu analysierende Gebiet um die Siedlung Büscherhöfen zu erweitern. Auch das war sowohl vor dreieinhalb als auch im letzten Jahr durch Starkregen und Wupperhochwasser schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Dem will Stadtplanerin Kerkhoff nun nachkommen.
Danach sollen aber auch weitere Ortsteile wie etwa Nesselrath, das ebenso von der Flutkatastrophe betroffen war, in einer entsprechenden Analyse und Prüfung berücksichtigt werden.
Ob dieser Schritt mit künftigen Bauprojekten in unmittelbarer Nähe zum Rathaus zu tun haben könnte, wollte Kerkhoff nicht kommentieren. Nur so viel: Bereits genehmigte Bauvorhaben tangieren die Ergebnisse der Analyse nicht. Sie werden nachwirkend nicht zurückgewiesen. Nach der Flutkatastrophe stehen aber immer noch Gebäude in Wuppernähe leer, es sieht nicht überall so aus, als ob die Schäden noch einmal beseitigt werden können oder sollen.
Die Ausschussmitglieder votierten für die Aufstellung des Bebauungsplanes „Hochwassergebiet Wupper“ und zugleich für die Einrichtung einer Veränderungssperre für das Gebiet. Damit könnte die Stadt bestehende und künftige Bauvoranfragen und -anträge zurückstellen oder ablehnen.
Am 10. Februar werden die Pläne auch noch einmal den Mitgliedern im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung und Tourismus zur Vorberatung vorgelegt. Abschließend muss dann am 17. Februar der Rat sein Votum dazu abgeben.