Rommerskirchen Weniger Zuschüsse für Bahnhofsumbau?

Rommerskirchen · Bei der SPD kündigt Bürgermeister Glöckner eine Prüfung an, ob der Bahnhof überhaupt noch umgebaut werden kann.

 Die SPD diskutierte über Verkehrsströme und den Bahnhofsumbau (v.l.): Martin Mertens, Horst Fischer, Johannes Strauch, Guido van der Berg und Rainer Thiel. Am Mittwoch ist die NGZ-Redaktion von 15 bis 17 Uhr am Bahnhof vor Ort.

Die SPD diskutierte über Verkehrsströme und den Bahnhofsumbau (v.l.): Martin Mertens, Horst Fischer, Johannes Strauch, Guido van der Berg und Rainer Thiel. Am Mittwoch ist die NGZ-Redaktion von 15 bis 17 Uhr am Bahnhof vor Ort.

Foto: Jaz

Mit skeptischem Unterton hatte Bürgermeister Albert Glöckner schon Ende 2012 die sich stetig steigernden Kosten für den Umbau des Bahnhofsumfelds kommentiert. Bei einem Verkehrspolitischen Abend der SPD Rommerskirchen machte der Rathauschef jetzt deutlich, dass sein Optimismus seither nicht zugenommen hat. Im Gegenteil: Er lasse überprüfen, ob sich die gemeinde den immer teurer werdenden Umbau angesichts sinkender Fördermittel überhaupt noch leisten kann.

Den Förderantrag beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) habe die Gemeinde fristgerecht im Januar gestellt, berichtete Glöckner in der Gaststätte "Zur Post". Nach dem Zeitplan könnte im Herbst damit begonnen werden, den nach Auffassung des Erftverbands nötig gewordenen Kanal zu verlegen. Zu einem Problem könnte allerdings die Tatsache werden, "dass der VRR seine Förderzusagen Stück für Stück zurücknimmt", so der Bürgermeister. Momentan werde untersucht, " wie teuer es wird — mit der anschließenden Prüfung, ob überhaupt gebaut werden kann", sagte Glöckner.

Schon bald, nachdem 2011 die erste Grobplanung präsentiert worden war, zeigte sich, dass der ursprüngliche Eigenanteil der Gemeinde in Höhe von 300 000 Euro nicht zu halten sein werde. Zuletzt wurde er auf über 400 000 Euro geschätzt. Der Kanal ist für den Kostensprung ebenso verantwortlich wie ein auf Geheiß der Deutschen Bahn zu verlegendes Fernmeldekabel, das 200 000 Euro kosten soll. Das formale Prozedere geht weiter wie vorgesehen: Zuletzt hatte der Rat einstimmig die erste Änderung des Bebauungsplans beschlossen.

Bei der Diskussion in der "Post" ging es um eine Verbesserung der Bahnverbindungen, insbesondere der nach Düsseldorf. Für SPD-Fraktionschef Martin Mertens wäre die Umwandlung der bisherigen Rheinbahn (RB) 38 in eine S-Bahn die "einzig vernünftige Lösung". Horst Fischer, Vorsitzender des Nahverkehrs-und Straßenbauausschusses im Kreistag, kündigte an, das Thema dort noch einmal auf die Tagesordnung setzen zu wollen: Vor gut anderthalb Jahren hatte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke deutlich gemacht, dass er darin mehr Probleme als Chancen sehe. Guido van den Berg, SPD-Landtagsabgeordneter aus dem Rhein-Erft-Kreis, hatte zuvor deutlich gemacht, dass Realisierungschancen vom "politischen Willen oder Nicht-Willen in der Region" abhingen. Von den Chancen, die sich durch den Ausbau des Bahnknotenpunkts Köln aufgrund der im Rhein-Erft-Kreis schon weit voran geschrittenen Planungen ergeben, könnte die Gemeinde direkt nur dann profitieren, wenn in Müngersdorf eine weitere Brücke errichtet würde, so van den Berg. Nötig sei ein parteiübergreifender Konsens, so Rainer Thiel MdL, der auch Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion ist. Am erfolgversprechendsten sei es, an bereits vorhandene Konzepte anzuknüpfen. Der VRR sei an den Schnittstellen wie Grevenbroich und Rommerskirchen nicht richtig sensibel, kritisierte Thiel.

(NGZ/ac)
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