Ewiger Umbau Ein Bahnhof wie der Kölner Dom

Mönchengladbach · Das Foyer könnte Ende des Sommers fertig sein - mit  Ausnahmen: Für Türen, Fenster und die Uhr braucht die Bahn länger.

 Das Dachstuhl ist gereinigt und neu gestrichen, die Wände sind verputzt und warten auf einen neuen Anstrich.

Das Dachstuhl ist gereinigt und neu gestrichen, die Wände sind verputzt und warten auf einen neuen Anstrich.

Foto: Isabella Raupold

Die große Uhr an der Fassade des Mönchengladbacher Hauptbahnhofs steht schon lange auf zwölf. Auch sie solle in nächster Zeit repariert werden, sagte Bahnhofsmanager Peter Grein. Er bot am Dienstag erste Einblicke in den Stand der Sanierungsarbeiten, die seit April in der Eingangshalle laufen. Nach vielen Jahren, die das Thema die Stadt schon beschäftigt, scheint nun endlich ein Ergebnis in Sicht. Zuletzt hatte sichg Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners in einem Brief an die Bahn massiv über die immer neuen Verzögerungen beschwert.

Von 2014 auf 2016 verschoben, dann ein weiteres Jahr pausiert, hieß es zuletzt: Die Arbeiten im Foyer sollten im Juli abgeschlossen sein. Abgeschlossen sind sie nicht, erste Fortschritte lassen sich aber erkennen. Der Dachstuhl ist gereinigt und gestrichen, auch die Tragekonstruktion glänzt in neuem Braun. Dort, wo Staubschutzwände entfernt sind, zeigt sich: Die Eingangshalle ist neu verputzt, ihr Anstrich ist in Arbeit – das Zitronengelb weicht hellem Grau. „Die Farbe wurde vom Denkmalschutz bestimmt“, sagte Grein. Die Verkabelung für die Beleuchtung des Dachstuhls sei auch schon gelegt. Ein Taubennetz soll verhindern, dass die Vögel einen Rückzugsort finden und alles neu verschmutzen.

 Peter Grein ist der Bahnhofsmanager vom Hauptbahnhof.

Peter Grein ist der Bahnhofsmanager vom Hauptbahnhof.

Foto: Isabella Raupold

Bis Ende August sollen die Arbeiten im Foyer durchgeführt sein. Für die wiederholten Verzögerung der Arbeiten hatte der Bahnhofsmanager eine Erklärung: Auf die Ausschreibungen habe sich lange keine Firma beworben. Das gleiche Problem stelle sich immer noch für die Türen. Weil sich auch dort kein Bieter meldet, werde jetzt ein offenes Vergabeverfahren eingeleitet. „Wir gehen davon aus, dass die Türanlagen zum Einbruch der kalten Jahreszeit fertig sind“, sagte Grein. Der Austausch der Fenster wird erneut um ein Jahr verschoben und soll jetzt 2019 geschehen. Die alten Fenster an der Fassade bleiben erhalten und sind inzwischen vollständig gereinigt.  Sobald die Arbeiten in der Eingangshalle abgeschlossen sind, solle es im vierten Quartal mit dem Tunnel weitergehen, sagte Grein. Der wird in Abschnitte unterteilt, in denen Bruchstellen nach und nach saniert und eine Beleuchtung angebracht werden.  „Allerdings steht auch der Tunnel unter Denkmalschutz, was die Durchführung der Bauvorhaben nicht unbedingt erleichtert,“ sagte der Bahnhofsmanager.

In den ersten Bauabschnitten hatte die Bahn bereits fünf Millionen Euro investiert. Die Arbeiten an der Eingangshalle sollen über eine Million Euro kosten. Inklusive Tunnel sollen es dann rund zwei Millionen Euro sein.

Abgeschlossen sind inzwischen auch die Arbeiten an den Bahnsteigen 4/5 und 6/7, wo ab Dezember 2020 die neuen Wagen des Rhein-Ruhr-Expresses (RRX) halten sollen. An mehreren Bahnhöfen finden während der Sommerferien noch Umbauarbeiten statt. 

 „Ein Bahnhof ist nie ganz fertig“, sagte Bahn-Sprecherin Kirsten Verbeeck, das sei so ähnlich wie beim Kölner Dom. Auf ein endgültiges Datum, an dem alle Umbauarbeiten abgeschlossen seien, könne man sich nicht festlegen. Von den Verschönerungen in der Eingangshalle profitiere der Fahrgast. Neue Monitore für die elektronische Fahrplan-Anzeige seien in Planung. Und auch die Bahnhofsuhr soll bald wieder ticken: Da die keine Industrienorm erfüllt und die Reparatur damit kompliziert ist, ist auch noch kein Unternehmen mit der Reparatur der Uhr beauftragt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort