Rommerskirchen Seniorenwohnungen sind sehr begehrt

Rommerskirchen · Große Resonanz beim Seniorennetzwerk 55 plus fand jetzt im Ratssaal ein gemeinsamer Informationsabend von Gemeinde und Caritas. Es gab auch Tipps zur seniorengerechten Umgestaltung der eigenen Wohnung.

 Derzeit eine Baustelle: der Erweiterungsbau betreutes Wohnen des Caritashaus ElisabethDie Nachfrage nach derartigen Wohnformen ist momentan groß. NGZ-FOTO: HANS JAZYK

Derzeit eine Baustelle: der Erweiterungsbau betreutes Wohnen des Caritashaus ElisabethDie Nachfrage nach derartigen Wohnformen ist momentan groß. NGZ-FOTO: HANS JAZYK

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Als vor zehn Jahren der Bau des Eckumer Dienstleistungszentrums begann, waren im Umfeld des Rathauses auch seniorengerechte Wohnungen geplant. Das Projekt scheiterte seinerzeit an mangelnder Nachfrage. Der damals schon zitierte demografische Wandel ist seither fortgeschritten: Die Zahl älterer Bürger ist gestiegen und mit ihr auch das Interesse am Thema "Wohnen im Alter".

Unter diesem Motto lud jetzt die Gemeinde zusammen mit dem Seniorennetzwerk 55 plus in den Ratssaal ein. Carsten Friedrich, Leiter des Grundstücksmanagements im Rathaus, und Beate Müller, die 2009 bei der Gründung des Netzwerks Pate gestanden hatte, brauchten sich über mangelndes Interesse nicht zu beklagen. Neben einem aktuellen Sachstand gab es Tipps, wie sich gegebenenfalls auch die bisherige Wohnung altersgerecht umgestalten lässt.

Friedrich widmete sich zunächst dem als "Breitner-Altenheim" bekannten Seniorenpark, an dem schon seit einigen Monaten gebaut wird. Es entstehen 80 Pflegeplätze für die vollstationäre Pflege und 20 Plätze für die Kurzzeitpflege, zudem 36 Wohnungen in einer Größe von 57 bis 100 Quadratmeter. "Hier besteht die Möglichkeit zur eigenständigen Versorgung, aber auch zur Inanspruchnahme des Mahlzeitenservices", sagte Friedrich. Jeweils zehn bis elf Bewohner werden eine Hausgemeinschaft bilden, die einen gemeinsamen Wohn-, Ess- und Aufenthaltsbereich zur Verfügung haben. Laut Friedrich kann das Haus voraussichtlich im Mai 2014 bezogen werden.

Etwas im Schatten des von Ex-Fußballstar Paul Breitner betriebenen Vorhabens steht das auf der anderen Seite der Venloer Straße forcierte Projekt "Wohnen mit Service". Hier entstehen 23 Wohnungen, die "den Bewohnern die Möglichkeit geben, vollständig unabhängig zu leben, aber auch im Bedarfsfall Serviceleistungen durch den örtlichen Pflegedienst in Anspruch zu nehmen", wie Friedrich sagte. Hinzu kommen am Nettesheimer Weg 24 seit Ende 2012 im Bau befindliche Wohnungen, die vom ambulanten Dienst der Caritas versorgt werden. Bezugsfertig könnten sie zum Jahresende sein.

Die Wohnmöglichkeiten für Senioren sollen weiterhin ausgebaut werden, versicherte Friedrich. "Die Nachfrage ist offenbar riesig", sagte Bürgermeister Albert Glöckner. Wie Beate Müller deutlich machte, gibt es aber auch ohne Umzug oder Kauf einer neuer Wohnung Möglichkeiten, im Alter gut und sicher zu leben.

Die Wohnungsberaterin der Caritas lud die Zuhörer zu einem virtuellen Rundgang durch eine Wohnung ein und gab Tipps, wo mit wenig Geld mehr Sicherheit und Komfort geschaffen werden können. "Nicht hübsch, aber sehr hilfreich" sind Beate Müller zufolge Handläufe innerhalb der Wohnung, vor allem dort, wo es zu eng für einen Rollator wird. Rampen, die Absätze oder Türschwellen egalisieren, können der Wohnungsberaterin der Caritas zufolge recht preisgünstig installiert werden. Etwas teurer sind Umbauten von Badezimmern. Wer konkrete Hilfestellung bei der Umgestaltung seiner Wohnung benötigt, kann die kostenlose Beratung der Caritas in Anspruch nehmen.

Beate Müller zufolge machen die Mitarbeiter Hausbesuche, zeigen Gefahrenstellen auf und helfen bei Umgestaltungen. Bleibt die Finanzierung: Hier sind die Betroffenen zumeist selbst gefragt, "aber manchmal können bei Vorliegen einer Pflegestufe Umbaumaßnahmen gefördert werden", sagte Beate Müller. Zudem sei es möglich, über den Landschaftsverband Beihilfen zu beantragen.

(NGZ/rl)
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