Schule in Rommerskirchen Gemeinde regelt Beiträge für Offenen Ganztag neu

Rommerskirchen · Künftig wird die Finanzierung der Offenen Ganztagsschule vom Kita-Besuch von Geschwisterkindern entkoppelt.

 Auch für die OGS in Hoeningen gelten neue Beitragsregeln.

Auch für die OGS in Hoeningen gelten neue Beitragsregeln.

Foto: Büntig/Bünting, Stefan (bün)

Ab dem 1. August gelten in Rommerskirchen neue Regelungen zu den Beiträgen für Eltern, deren Kinder die Angebote der Offenen Ganztagsschule (OGS) wahrnehmen. Der Rat hatte die Änderungen beschlossen – um Rechtssicherheit herzustellen und Einnahmeausfälle zu verhindern. Künftig wird die Finanzierung der Offenen Ganztagsschule vom Kita-Besuch von Geschwisterkindern entkoppelt.

Die Vorgeschichte: Nach einem Gerichtsurteil war deutlich geworden, dass die bis Ende 2018 in Rommerskirchen praktizierte Geschwisterregelung so nicht zulässig ist. Bis dahin wurde der OGS-Beitrag halbiert, wenn ein beitragspflichtiges Geschisterkind die Kindertagesstätte besuchte, wobei auch Kinder im letzten beitragsfreien Kita-Jahr automatisch als „beitragspflichtig“ eingestuft worden waren. Das aber ist nicht erlaubt. Zum 1. Januar dieses Jahres war die Satzung nachgebessert worden.

Nun aber gibt es eine ganz andere Beitragsstruktur:

1) Die Ermäßigung der OGS-Beiträge für Geschwisterkinder aufgrund eines weiteren Kindes in der Kindertagesstätte oder in der Tagespflege wird abgeschafft.

2) Neu eingeführt wird dafür eine andere Form der Ermäßigung der OGS-Beiträge für Geschwisterkinder. Künftig soll nur noch für das erste Kind ein OGS-Beitrag erhoben werden. Die Beiträge für das zweite Kind und für alle weiteren Kinder einer Familie entfallen. Bislang war der OGS-Beitrag für das zweite Kind lediglich halbiert worden.

3) Die unteren Einkommensgruppen werden entlastet. Bis jetzt waren Eltern ab einem Jahreseinkommen in Höhe von 15.000 Euro beitragspflichtig, ab August wird die Grenze bei einem Jahreseinkommen in Höhe von 20.000 Euro liegen. Im Rommerskirchener Rathaus hat man sich damit an der Satzung des Rhein-Kreises Neuss über die Erhebung von Elternbeiträgen in Kindertagesstätten orientiert.

Zunehmende Schwierigkeiten hat die Gemeinde nach Darstellung von Bürgermeister Martin Mertens damit, eine adäquate personelle Ausstattung der Offenen Ganztagsschulen in Frixheim, Hoeningen und Rommerskirchen/Eckum sicher zu stellen. Die Arbeitszeiten würden von vielen Arbeitnehmern als ungünstig beurteilt, zudem wirke sich der Fachkräftemangel aus, ließ Mertens die Ratsmitglieder wissen. Anregungen, wie man einen Weg aus dem Dilemma finden könnte, seien unter anderem gewesen, so genannte Minijobs durch Zahlung von Weihnachtsgeld oder anderen Gratifikationen attraktiver zu machen. Ein anderer Vorschlag war, aus den Minijobs Midijobs mit höherer Stundenzahl zu machen oder Werkstudentenverträge anzubieten.

Die Verwaltung wird nun mit Einverständnis der Politik einige der Minijobber-Stellen bei der Gemeinde in Festanstellungen umzuwandeln. So könne „auch längerfristig eine qualitativ hochwertige Bildung und Betreuung im Offenen Ganztag gewährleistet werden“, glaubt Martin Mertens.

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