Abitur 2020 in Rheinberg Zeugnisausgabe mit Sprung vom Fünfer

Rheinberg · Die 101 Abiturienten des Rheinberger Amplonius-Gymnasiums wurden am Freitag nicht wie sonst üblich in der Stadthalle, sondern im Underberg-Freibad unter freiem Himmel und bei herrlichem Sonnenschein verabschiedet. Schulleiter Marcus Padtberg sprang nach seiner Rede vom Turm ins Becken.

 Die Abiturienten und deren Eltern verfolgten das Bühnenprogramm von der Liegewiese aus. Sie saßen auf Klappstühlen und Decken.

Die Abiturienten und deren Eltern verfolgten das Bühnenprogramm von der Liegewiese aus. Sie saßen auf Klappstühlen und Decken.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Normalerweise läuft das am Amplonius-Gymnasium so im Abitur: Es gibt ein Dutzend Vorabifeiern, die Crazy Week, eine Treckerfahrt, die Zeugnisübergabe in der Stadthalle und den Abiball.

Und diesmal? Alles anders. Wegen Corona. Vorabifeiern, Crazy Week, Treckerfahrt, Abiball – alles futsch. Sehr traurig. Aber immerhin erlebten die Abiturienten am Freitag eine ganz wunderbare Zeugnisübergabe. Im Underberg-Freibad bei schönstem Sonnenschein. 101 Abiturienten, von denen die meisten ihre Eltern mitgebacht hatten, so dass es rund 300 Menschen waren, die es sich auf der Liegewiese bequem machten. Auf Decken, auf Stühlen, an kleinen Tischen.

 Schulleiter Marcus Padtberg sprang nach seiner Rede ins Wasser.

Schulleiter Marcus Padtberg sprang nach seiner Rede ins Wasser.

Foto: Uwe Plien

„Ganz ehrlich: Nach einer Notlösung sieht das hier nicht aus“, sagte Bürgermeister Frank Tatzel. Er gratulierte den Abiturienten und wünschte ihnen alles Gute. „Sie, die jungen Leute, sind unsere Zukunft. Von Ihnen wird es abhängen, wie sich Deutschland entwickelt“, sagte er. Dass es keinen Abiball gebe, sei sehr schade, aber er machte Mut: „Bestimmt wird es später einmal ein großes Fest bei einem Wiedersehen geben.“

Das Schulorchester spielte, einige Mitglieder wurden verabschiedet. Für die beiden Kirchen sprachen Pastoralreferentin Saskia Herbst und Pfarrer Michael Hammes über die Bedeutung des Regenbogens.

Und dann war der Schulleiter an der Reihe. Marcus Padtberg bezog sich ganz auf die Örtlichkeit Freibad, verglich die Schulzeit mit einem Langstreckenschwimmen, schulische Misserfolge mit einem Bauchplatscher und, ja, er erinnerte auch daran, dass mancher Schüler gerne mal abgetaucht sei.

Fünf Abiturienten mit einem Schnitt von 1,0 und sagenafte 37 mit einer eins vor dem Komma – „alle Achtung, das ist eine große Ehre fürs Amplonius“. Nun sei es an der Zeit, das „halbwegs sichere Becken der Schule zu verlassen und ins offene Meer zu schwimmen“. Die Türen am Gymnasium stünden immer offen, so Padtberg, denn: „Einmal Amplonianer, immer Amplonianer!“ In seine Rede oben auf dem Fünf-Meter-Sprungturm hatte der Direktor alle Textilien mit aufgenommen, die er am Leib trug. Zum Schluss zählte er sie der Reihe nach auf, zog sich dabei bis auf die Badekleidung aus und sprang unter tosendem Applaus vom Fünfer ins Becken. Die Kollegen Jill Strüngmann, Sebastian Vogt und Ingo Samp taten es ihm gleich. Danach verteilten Padtberg und seine Stellvertreterin die Zeugnisse. Herzlichen Glückwunsch!

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