Kneipenkonzert Eine Stimme mit Herzenswärme

Kneipen-Konzert mit Rachel Montiel und Horst Winstermann im „to hoop“.

 Sängerin Rachel Montiel und Gitarrist Horst Winstermann bei ihrem Kontert im „to hoop“.

Sängerin Rachel Montiel und Gitarrist Horst Winstermann bei ihrem Kontert im „to hoop“.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Ein lauer Sommerabend, ein schönes Glas Wein und dazu angenehme Musik – dieses Feeling konnten gut 30 Gäste am Sonntagabend in der Alpsrayer Gaststätte „To Hoop“ genießen.

Den entscheidenden Beitrag dazu lieferten die beiden Musiker des Abends: die aus der französischen Stadt Narbonne stammende Rachel Montiel, die seit den 90er Jahren am Niederrhein lebt und hier musikalisch unterwegs ist, und ihr Begleiter an der Gitarre, der Düsseldorfer Horst Winstermann.

„Ich mag den direkten Kontakt mit den Augen – ich bin keine Diva“, erzählte die 45-jährige Sängerin aus Kerken-Neukerk und erklärte das Format des kleinen, aber intimen Kneipen-Konzerts. „Es muss irgendwie fließen; die Menschen geben mir dabei am meisten“, führte sie weiter aus. Somit lag der Genuss an diesem Abend auch auf der Seite der Künstlerin.

Unaufgeregten Klanggenuss gab es dann in den folgenden 80 Minuten in ausreichendem Maße, bot das Duo doch eine schöne Mischung aus verschiedenen Chansons, Jazzstandards und Popsongs.

Getragen wurde das Ganze insbesondere von Rachel Montiels Stimme, deren Klang etwas so Herzerwärmendes und Angenehmes in sich trägt, dass sie einen direkt mit auf eine Reise nimmt. Dazu kam noch das sehr filigrane Spiel von Horst Winstermann, der sich selbst bei seinen Soli unterlegte.

Ob es eine Ballade wie Leonard Cohens „Hallelujah“, ein Bossa-Nova-Klassiker wie „Besame Mucho“ oder eine Pop-Perle wie „Waiting in Vain“ von Bob Marley war – die Anmut und das Timbre der Sängerin überzeugten das Publikum genauso wie das stimmige Begleitspiel ihres Gitarristen.

Feinsinnig und mit viel Gefühl gelangen ihr Chansons wie „Le jardin d’hiver“ von Henri Salvador, modern-eleganten Pop-Schwung verbreitete Montiel beim Titel „Je veux“ der französischen Sängerin Zaz, gesungen in ihrer Heimatsprache.

Auch dem Dylan-Song „Make you feel my love“ konnte sie ihre ganz eigene Färbung mitgeben. Und beim Klassiker „Sunny“ (in den 70er Jahren auch mal von Boney M. in die Charts geschossen) und Carole Kings „You’ve got a friend“ konnte sie auf die gesangliche Unterstützung des Publikums zählen.

Das offizielle Set beschloss das Duo mit dem sehr lebensfrohen „Nah neh nah“ der belgischen Band „Vaya con Dios“, bei dem Montiel zeigte, dass ihre Stimme auch kraftvoll und im Ansatz kratzig sein kann. Und ganz am Ende klang sie fast ein wenig wie die große Edith Piaf in ihrem Tremolo, als sie den Hildegard-Knef-Evergreen „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ anstimmte.

Ein schönes Kneipen-Konzert an einem schönen Sommer-Sonnen-Abend in Alpsray.

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