Schulleiterin geht in den Ruhestand Die Kapitänin verlässt die MS Peter

Rheinberg · Mit Gabi Krekeler geht eine Vollblutpädagogin in den Ruhestand. Knapp 20 Jahre hat die 63-Jährige die katholische Grundschule St. Peter in Rheinberg geleitet. Jetzt freut sie sich auf mehr Zeit für Familie und Freunde.

 Mit einem herzlichen „Ahoi“ verabschiedete die Schulgemeinschaft Rektorin Gabi Krekeler.  in den Ruhestand.

Mit einem herzlichen „Ahoi“ verabschiedete die Schulgemeinschaft Rektorin Gabi Krekeler. in den Ruhestand.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Es gibt so viele schöne Dinge außerhalb der Schule. Und auf die freut sich Gabi Krekeler sehr. Auf mehr Zeit für Ehemann Franz, für ihre Kinder und die inzwischen drei Enkel, auf Freunde, Hobbys, Haus und Garten und auf ein paar ehrenamtliche Aufgaben etwa in der Kirchengemeinde St. Peter. Für das alles will sich Gabi Krekeler Zeit nehmen, wenn sie jetzt in den Ruhestand geht. „Ich freue mich darauf, flexibler zu sein“, sagt sie.

Mehr als 30 Jahre war sie im Schuldienst. 1991 trat sie eine Stelle an der Grundschule Millingen an. Da hatte sie ihr Zweites Staatsexamen plus sonderpädagogischer Zusatzausbildung bereits acht Jahre in der Tasche. Aber es herrschte Einstellungsstopp an den Grundschulen, und so orientierte sich die junge Frau, die in Gelsenkirchen-Buer aufwuchs und in Göttingen studierte, beruflich zunächst einmal anders. Später unterrichtete sie als Lehrerin mit Zeitverträgen. Bis sich die Chance bot, in Millingen einzusteigen.

1997 wechselte sie als Konrektorin an die St.-Peter-Schule, wo sie 2001 die Nachfolge von Christel Julius antrat. Dort hat sie viel bewegt, hat Generationen von Kindern durch die ersten vier Schuljahre gebracht. Und verlässt jetzt eine Schule, die vor einem Jahr in die Räume der benachbarten Gemeinschaftsgrundschule gezogen ist. „Meine Schule ist gut aufgestellt“, so Krekeler. „Und darauf bin ich ein bisschen stolz. Wir haben tolle Räume, haben eine sehr gute Schulbetreuung und ein super Kollegium.“

Besonders stolz sei sie auf die Jungen und Mädchen. „Das muss man einfach mal sagen. Wie gut die Kinder durch die Corona-Zeit gekommen sind, das ist schon großartig. Das war eine Erfahrung fürs Leben für sie. Sie haben sich in ihrer sozialen Kompetenz weiterentwickelt und haben viele Dinge gelernt, die sie sonst vielleicht nicht gelernt hätten.“

„Ich kann mir eigentlich gar keinen anderen Beruf als Lehrerin vorstellen“, versichert Krekeler, die viele Rheinberger als echte Powerfrau kennen: engagiert, zupackend, humorvoll, direkt und meinungsfreudig. Dass sie im Laufe ihrer beruflichen Zeit auch viele Veränderungen über sich ergehen lassen musste, habe sie nicht als Nachteil empfunden. Deutlich mehr Verwaltungsarbeit als früher zum Beispiel oder mehr Dokumentationen. Denn der Kern der Grundschularbeit sei bis heute erhalten geblieben; der Dreiklang „unterrichten, erziehen, beraten“ ist so aktuell wie eh und je. Auch, so die Pädagogin, wenn Lehrer heute in stärkerem Maße als Dienstleister gefordert seien, auch mehr erzieherisch tätig werden müssten. Nicht zuletzt ist die Inklusion hinzu gekommen. Nun freut sich Gabi Krekeler darauf, die 70 Viertklässler am Freitag trotz Corona gebührend verabschieden zu können. Mit einem Gottesdienst im Pfarrgarten von St. Peter. Dann kann der Ruhestand kommen.

Bilder aus der Schifffahrt waren der Rahmen für das letzte Grundschulfest. Die Schulgemeinschaft hat es jetzt erneut aufgegriffen. Die Treppe zum Schulleiterzimmer und das Büro selbst sind geschmückt mit Netzen, Muscheln, Papierschiffchen und einem großen „Ahoi“-Schriftzug. Eine weiße Schiffsführermütze liegt auf dem Schreibtisch bereit. Es ist alles vorbereitet: Die Kapitänin kann beruhigt und zufrieden von Bord der „MS Peter“ gehen.

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