Einführung eines Hygienepakets Veterinäramt zog positive Bilanz

Einführung eines Hygienepakets · Als "einen überaus wichtigen Zeitraum" für das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Rhein-Kreises betrachtet dessen Leiter Dr. Gerhard Fischer die Jahre 2002 bis 2004: Schließlich sei da eine Qualitätsoffensive gestartet worden, wie der Experte bei der Vorstellung seines Tätigkeitsberichts im Planungs- und Umweltausschuss des Kreistags sagte.

Ungeachtet besonders öffentlichkeitswirksamer aktueller Fragen gibt es Fischer zufolge neben der Geflügelpest "noch andere Bereiche, die uns täglich auf Trab halten". Ein Kompliment zollte der Veterinärmediziner den Geflügelzüchtern im Rhein-Kreis Neuss. Sie hätten bis auf wenige Ausnahmen bei der Umsetzung des so genannten Aufstallungsgebots und anderer Maßnahmen "vorbildlich mitgezogen".

Aus der Sicht der Verantwortlichen kein sonderlich ernsthaftes Problem mehr ist BSE: "Wenn die Jahrgänge 1994 bis 1996 geschlachtet sind, werden wir die Maßnahmen lockern können und letzten Endes wieder frei sein von BSE", meinte Fischer angesichts des Rückgangs der Zahl erkrankter Tiere. Bundesweit wurden 2004 noch 65 BSE-Fälle registriert, während es in diesem Jahr lediglich 25 waren.

Der "Tierseuchenbekämpfung ohne Grenzen" wird sich 2006 ein Projekt der Euregio Rhein-Maas-Nord unter dem Motto "Risiken beherrschen" widmen, wie Fischer den Ausschuss informierte. Was die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche oder der Schweinepest angeht, könnten künftig durch "Ring-Impfungen" die bisherigen Massentötungen von Tieren vermieden werden, verwies der Leiter des Veterinäramts auf inzwischen gemachte Fortschritte bei der Bekämpfung.

Im Fall einer Geflügelpest stehen derartige Alternativmaßnahmen bislang allerdings noch nicht zur Verfügung. "Zu den wesentlichen Zielen zählt in den kommenden Jahren die Fortsetzung der Qualitätsoffensive", so Fischer: Einbezogen werden sollen die landwirtschaftlichen Betriebe, um bisherige Lücken zu schließen.

Am Donnerstag, 8. Dezember, bietet das Veterinäramt mit der Universität Bonn eine Informationsveranstaltung für kleinere und mittlere Betriebe an, um diese auf die Einführung eines "Hygienepakets" vorzubereiten. Was die Bedeutung "des besonders wichtigen Bereichs der Basishygiene" angehe, hätten "noch nicht alle Betriebe" dessen Bedeutung verstanden, meinte Fischer.

Daran, dass sich dies ändern müsse, ließ er keinen Zweifel : "Wer nicht in der Lage ist, ein dokumentiertes HACCP-System zu präsentieren, der muss die Branche wechseln." Das genannte System enthält Kriterien zur Gefahrenanalyse, wobei die Lebensmittelhygiene-Verordnung und EU-Recht die Einführung betriebseigener Maßnahmen und Kontrollen zur Pflicht machen. (S. M.)

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort