Basketball Elephants haben im Topspiel längeren Atem

Grevenbroich · Im Duell der Aufstiegsfavoriten der 2. Basketball-Regionalliga schlägt Grevenbroich die TG Düsseldorf am Ende noch deutlich mit 78:64.

 Beim Sieg im Topspiel gegen die TG Düsseldorf (Sasa Zivanovic/r.) verletzte sich bei den Elephants der treffsichere Marc Rass vielleicht schwer.

Beim Sieg im Topspiel gegen die TG Düsseldorf (Sasa Zivanovic/r.) verletzte sich bei den Elephants der treffsichere Marc Rass vielleicht schwer.

Foto: Michael Ritters

Nach dem dritten Spieltag von einer Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg zu sprechen, wäre wohl vermessen. Dazu kann im Sport einfach zu viel passieren. Wer wüsste das besser als Ken Pfüller, der als Coach der Basketballer der NEW‘ Elephants aus einer vom Abstieg aus der Regionalliga „gekrönten“ Saison kommt wie sie schlimmer nicht sein könnte. Auch darum nahm er nach dem am Ende sogar noch deutlichen 78:64-Sieg (Halbzeit 37:34) im Topspiel der 2. Regionalliga das Wort Aufstieg erst gar nicht in den Mund. Nur so viel: „Unser Ziel war, hier zweistellig zu gewinnen, um denen im Rückspiel keine Chance zu geben.“

An einen derartig klaren Auswärtssieg vor rund 250 Zuschauern in der kleinen Ljubav Basketball-Arena war freilich lange nicht zu denken gewesen. Die Hausherren, die in der vergangenen Spielzeit als Meister auf den Sprung ins WBV-Oberhaus verzichtet hatten, brachten das auf allen Posittionen extrem tief besetzte Team aus der Schlossstadt ans Limit. „Es war wirklich die ganze Zeit knapp“, bestätigte Pfüller. Die wie die Elephants mit zwei Siegen in die Saison gestarteten Düsseldorfer hatten unter anderem sogar die im 3x3-Basketball auf Olympia-Kurs steuernden Profis Shawn Gulley und Kevin Bryant aktiviert. „Sie haben uns aber nicht wehgetan“, sagte der Grevenbroicher Coach. Wie erwartet bereitete den Gästen vor allem der ungemein athletische US-Boy Deion Giddens Probleme. Der 2,05 Meter große Center, in der vergangenen Spielzeit mit den Giants Düsseldorf vollkommen überraschend in die zweithöchste Liga (Pro A) aufgestiegen, brachte die Halle mit seinen Aktionen direkt am Korb zum Beben. Auch der Ex-Grevenbroicher Sasa Zivanovic (zwölf Punkte), obwohl mit seinen bald 42 Jahren natürlich längst über seinen Leistungszenit hinaus, sorgte mit seiner immer noch beeindruckenden Physis für Unordnung bei den Elephants.

Um mit einer Führung in die Halbzeitpause gehen zu können, bedurfte es darum schon guter Nerven: Casey Carpinello, am Ende mit 27 Punkten Topscorer der Partie, verwandelte, im letzten Angriff bei seinem Wurfversuch von jenseits der Drei-Punkte-Linie gefoult, drei Freiwürfe zum 37:34. Im dritten Viertel lag die TG, bei der viele Akteure bereits der Ü30-Fraktion angehören, mit bis zu sieben Punkten vorne. Pfüller: „Wir hatten irgendwie nicht so das Wurfglück.“ Zu Beginn des Schlussviertels hieß es immer noch 56:53 für Yan Kheir (13 Punkte), Bastian van Elten & Co. Erst jetzt ging den Schützlingen von Trainer Tim Brückmann, der auf der Bank vom ehemaligen Ironman der Elephants, Farid Sadek, unterstützt wurde, allmählich die Puste aus. Das registrierte natürlich auch Pfüller: „Wir konnten uns immer weiter absetzen und sind mit einer Neun-Punkte-Führung in die letzten zwei Minuten gegangen.“ Ihn stresste aber die Verletzung von Marc Rass, der 1:30 Minute vor der Ende vom Feld humpelte und womöglich länger ausfällt. Für den versierten Schützen, der eh nicht seinen besten Tag gehabt hatte, brachte der Coach Fabian Berens. Eine gute Idee, machte der 1,91 Meter große Shooting Guard das Ergebnis mit zwei verwandelten Dreiern doch zweistellig.

Nicht nur deshalb zeigte sich Pfüller mit dem Auftritt seiner Mannen sehr zufrieden. „Die Jungs haben sich richtig reingekniet“, sagte er lächelnd, „das erinnerte manchmal schon an Rugby, wie sie im Kampf um den Ball über den Boden gekrochen sind.“ Entsprechend groß fiel nach der Schlusssirene der Jubel aus. Pfüller: „Wir haben richtig gefeiert!“ Und das nächste Basketball-Fest steht schon vor der Türe: Am Samstagabend (Anpfiff 19.30 Uhr) ist der lokale Mitbewerber TG Stürzelberg zu Gast am Torfstecherweg in Gustorf. In dessen Kader stehen in Timo Alt, Sven Schermeng, Matthias Brüggemann und Jo Lange gleich vier Akteure, die auch schon an der Erft auf Korbjagd gegangen sind. Wie ernst der Tabellenführer das Kreisduell nimmt, zeigt der Besuch von Ken Pfüller am Samstag in Dormagen. „Er hat bei unerem Spiel gegen Kamp-Lintfort schon mal ein bisschen gekibitzt“, verrät TG-Trainer Philipp Schnelle schmunzelnd.

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