Hockey Neusser auf dem Hockey-Thron

Hockey · Markus Lonnes hat mit den Damen von RW Köln die Deutsche Meisterschaft perfekt gemacht. Der erste Titel in der Halle seit 47 Jahren. Doch auch mit dem HTC SW Neuss hat der 35-Jährige noch einiges vor.

 Geballte Freude: (v.r.) Markus Lonnes, Lena Arnold und Co-Trainer Moritz Liebald jubeln über einen Treffer der Kölnerinnen im Finale um die Deutsche Meisterschaft im Hallenhockey gegen den Club an der Alster.

Geballte Freude: (v.r.) Markus Lonnes, Lena Arnold und Co-Trainer Moritz Liebald jubeln über einen Treffer der Kölnerinnen im Finale um die Deutsche Meisterschaft im Hallenhockey gegen den Club an der Alster.

Foto: A. Schierle

Dem Krimi folgte die große Sause. Noch am Abend nach dem im Finale gegen den Club an der Alster erst in der Verlängerung eingebrachten Deutschen Meistertitel (8:6) ging es für Rot-Weiss Köln aus Berlin zurück in die Domstadt. Mittendrin der Neusser Markus Lonnes. Der 35-Jährige ist im dritten Jahr als Trainer für die Kölner Bundesliga-Hockeydamen verantwortlich und darüber hinaus beim HTC SW Neuss als hauptamtlicher Jugendkoordinator angestellt.

Bereits gestern Morgen war der Meistertrainer wieder fit. Zum einen, "weil ich das mit dem Feiern jetzt auch nicht übertrieben habe", zum anderen, weil ihm zum Ausspannen einfach keine Zeit bleibt. So ist das halt mit zwei extrem fordernden Jobs. Berlin — und der erste Titel in der Halle für die Kölnerinnen seit 47 Jahren — ist fast schon Geschichte. Natürlich ist der Coach "unfassbar stolz auf meine Mannschaft. Sie hat sensationell gespielt und am Ende auch verdient gewonnen". Den Titel mag er darum auch nicht vergleichen mit seinen Erfolgen mit dem Nachwuchs des HTC. "Denn jedes Ding ist ja was Besonderes", findet er.

Nur eine kurze Pause

Doch weil es auf dem Feld wegen der Olympischen Sommerspiele in London bereits am 24. März weitergeht, gönnt er sich und seinem Team, dem auch die bei der Hallenendrunde nicht eingesetzten Neusserinnen Carolin Keil und Julia Laubenstein angehören, nur eine kurze Pause, "maximal ein bis zwei Wochen". Die gleiche Aufmerksamkeit lässt er freilich auch den Talenten im schwarz-weißen Trikot zukommen. Der Neuaufbau sei eingeleitet, versichert er, bei den C- und B-Mädchen sehe er jede Menge Potenzial. Die in den vergangenen Jahren vom Erfolg so verwöhnten A-Jugendlichen werden inzwischen von seinem für die Neusser Bundesliga-Truppe verantwortlichen Kollegen Simon Starck trainiert. Das macht Sinn, stehen im Team doch auch zum Erstligakader zählende Talente wie Sarah Sprink, Katja Plauk, Eva Nacken, Kathi Lau, Katharina Kreiner, Caroline Jakob oder Nina Prudic.

Die Mannschaft ist in der Halle als ungeschlagener Gruppensieger der Regionalliga B (6 Spiele, 34:8 Tore, 18 Punkte) ebenso wie Uhlenhorst Mülheim und der Club Raffelberg bereits für das Turnier um die Westdeutsche Meisterschaft qualifiziert. Die Chance auf den nationalen Titel ist groß, fungiert der HTC SW Neuss am 25./26. Februar doch als Ausrichter der DM-Endrunde.

Bis dahin wird sich auch Markus Lonnes nicht über mangelnde Arbeit beklagen können — sowohl in seinem Job bei RW Köln ("Mein Vertrag verlängert sich automatisch jeweils um ein Jahr.") als auch bei Schwarz-Weiß an der Jahnstraße in Neuss. "Und da möchte ich auch gar nicht weg."

(NGZ)
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