Jüchen Neue Pläne für Verkehr

Jüchen · Der Bürgerbus rollt noch nicht, beim Anrufsammeltaxi (AST) gibt es auch Probleme: Bürgermeister Harald Zillikens will prüfen, ob beide Angebote nicht zu einem funktionierenden zusammengelegt werden können.

 In Waldniel rollt der Bürgerbus bereits; in Jüchen wurde der Start immer wieder verschoben. Eine neue Idee: Den Bürgerbus und das Anrufsammeltaxi kombinieren.

In Waldniel rollt der Bürgerbus bereits; in Jüchen wurde der Start immer wieder verschoben. Eine neue Idee: Den Bürgerbus und das Anrufsammeltaxi kombinieren.

Foto: Franz-Heinrich Busch sen.

Bei Bürgermeister Harald Zillikens stehen die Themen "Anrufsammeltaxi" (AST) und "Bürgerbus" auf der "Zu erledigen"-Liste. Aus aktuellem Anlass: "Der Taxiunternehmer, der bisher den AST-Service angeboten hat, verfügt über keine Lizenz mehr", erläutert der Verwaltungs-Chef. Deshalb wäre jetzt die "Niederrheinische Verkehr und Versorgung" (NVV) eingesprungen. Das soll keine endgültige Lösung sein: Harald Zillikens hat jetzt Gespräche mit NVV und Vertretern des Bürgerbus-Vereins terminiert: "Vielleicht könnten beide Angebote verschmelzen. Der Vorteil für die Gemeinde: Sie könnte Geld sparen."

Seit 1999 gibt es das Anruf-Sammeltaxi. Es verbindet die Orte Waat, Wey, Hoppers, Neuenhoven, Schlich, Wallrath, Rath, Stessen, Aldenhoven und Damm mit den regionalen Buslinien in Bedburdyck und Mönchengladbach-Giesenkirchen. Passagiere können – nach einem Anruf – an speziellen AST-Haltestellen einsteigen und zahlen pro Fahrt. Besitzer vom Schoko-Ticket fahren kostenfrei: "Besonders Schüler nutzen das Angebot", sagt Zillikens. Den Differenzbetrag zwischen dem Taxometer-Stand und dem Tarif übernimmt die Gemeinde. "Der AST-Verkehr ist Zubringer zum Linienverkehr, außerdem sind Kurzstreckenverbindungen zwischen den einzelnen Orten möglich", so Gemeindesprecher Norbert Wolf.

Eine weitere Verkehrsverbindung soll mit dem Bürgerbus geschaffen werden, hinter dessen Steuer Ehrenamtler sitzen. Mehrmals war der Start verschoben worden – der 1999 gegründete Verein um Hubert Noehlen hatte mit bürokratischen Hürden zu kämpfen (die NGZ berichtete).

Zuletzt wurde September als der Monat anvisiert, in dem der Bus rollen kann – vorausgesetzt, dass der Rhein-Kreis Neuss als Finanzaufsicht dem Wirtschaftskonzept zustimmt. Bisher habe der Rat noch keine abschließende Entscheidung zum Bürgerbus getroffen, die Wirtschaftlichkeit muss laut Auskunft des Bürgermeisters noch geprüft werden.

Bürgermeister Harald Zillikens will jetzt zunächst mit Vertretern der NVV, dann am 5. April mit den Vereinsmitgliedern sprechen und nach einer neuen Lösung suchen. "Der Bürgerbus ist vom Ansatz her immer defizitär. Wenn wir ihn mit dem Anruf-Sammeltaxi neu kombinieren können, kann die Gemeinde sparen – und für die Jüchener wird das Verkehrsangebot verbessert."

(NGZ)
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