Leichtathletik Melderekord: Die Mischung macht's

Leichtathletik · Hans-Peter Walther kann sich vor Meldungen für den 24. Korschenbroicher City-Lauf am Sonntag kaum retten – knapp 3500 waren es bis gestern. Für den Organisationschef des sechsstündigen Laufspektakels steht fest: "Das erreichen wir nur durch die Mischung aus Breiten- und Spitzensport"

 Die Mischung aus Jung und Alt sowie Spitzenathleten wie Vorjahressiegerin Karolina Jarzynska (r.), die wieder gemeldet hat, macht den Reiz des City-Laufs.

Die Mischung aus Jung und Alt sowie Spitzenathleten wie Vorjahressiegerin Karolina Jarzynska (r.), die wieder gemeldet hat, macht den Reiz des City-Laufs.

Foto: -woi

Hans-Peter Walther ist nicht nur gebürtiger Sachse, sondern auch ein gewiefter Taktiker. Deshalb hatte sich der Organisationschef des Korschenbroicher City-Laufs für die 24. Auflage am Sonntag ab 11.45 Uhr eine gewiefte Strategie überlegt: "Wir fahren in diesem Jahr alles ein bisschen kleiner, damit wir 2013 beim Jubiläum groß auftrumpfen können."

Leichtathletik: Melderekord: Die Mischung macht's
Foto: Woitschützke, Andreas

Das Dumme an der Sache: Die Laufbegeisterten in Korschenbroich und Umgebung spielen da nicht mit. Bis gestern hatten (inklusive Staffelläufer) 3429 von ihnen eine Meldung für einen der 16 Wettbewerbe abgegeben. "Das ist in etwa der Stand des Vorjahres oder sogar leicht darüber", sagt Walther.

Inklusive Nachmeldungen, die am Sonntag bis eine Stunde vor dem jeweiligen Start möglich sind, gab es im Vorjahr 3905 Meldungen und 3420 Teilnehmer im Ziel. "Wenn's nicht regnet, können wir beide Marken wieder erreichen", meint Walther. Für den Leiter des Korschenbroicher Sportamtes, seit 1990 in die Organisation des City-Laufs eingebunden, liegt das Erfolgsgeheimnis in der Mischung: "Ein Drittel Minis" – allein 1284 Meldungen betreffen den Familienlauf – "ein Drittel Schüler, ein Drittel Erwachsene."

Nicht zu vergessen die von ihm eingeladenen 65 Starter im "Lauf der Asse", der um 17 Uhr erstmals Männer und Frauen an den Startlinie vereint (auch wenn die Frauen zwei Minuten früher auf ihre mit fünf Kilometern halb so lange Distanz geschickt werden). "Bei uns spielt der Leistungssport nach wie vor eine große Rolle. Wir wollen den Leuten zeigen, wie man schnell läuft, wo man hinkommen kann, wenn man hart trainiert", sagt Walther mit Blick auf andere Veranstalter, die ein solches Konzept für nicht mehr "zeitgemäß" halten.

Das der Korschenbroicher kommt an. Bei Jürgen Steinmetz, dem Sportdezernenten des Rhein-Kreises, der selbst im Volkslauf über fünf Kilometer die Schuhe schnüren will und sich dafür "mit drei, vier Trainingseinheiten mit den City-Runnern" fit gemacht hat: "Mit dieser Mischung erreicht man unterschiedliche Zielgruppen." Und bei den Sponsoren: "So etwas ähnliches wie in Korschenbroich habe ich noch nirgendwo gesehen", sagt Marion Schröder, Regionaldirektorin der AOK Rheinland.

Und Matthias Reichwald, Deutschland-Geschäftsführer des Sportartikel-Herstellers Odlo, der erstmals als Ausrüster dabei ist, will von Korschenbroich aus den Markt erobern: "Wir betrachten den City-Lauf als gute Basis, um unsere Marke in der Region bekannt zu machen." Schließlich sind die Norweger als europäischer Marktführer in Sachen Sportunterwäsche bisher vor allem Wintersportlern ein Begriff. Deshalb gibt's für jeden, der das Ziel erreicht, ein Odlo-Hemdchen. Möglich, dass Reichwald vom Firmensitz Brüggen aus noch nachbestellen muss: "Der offizielle Meldeschluss ist zwar vorbei", sagt Hans-Peter Walther, "aber die Leute halten sich einfach nicht dran." Seine Sorgen würde mancher Veranstalter gerne haben . . .

(NGZ)
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