Hockey HTC bleibt ohne Derby-Glück

Hockey · Der erhoffte Befreiungsschlag im Abstiegskampf fiel aus: Während die Neusser Herren gegen den Düsseldorfer HC nach einer 2:0-Führung zur Pause immerhin noch ein 2:2 ins Ziel retteten, unterlagen die Damen von Schwarz-Weiß dem DHC nach erschreckend blutleerem Vortrag mit 1:2.

 Die Freude muss raus: Gerade hat Christoph Martial den HTC SW Neuss in Führung geschossen, was die Düsseldorfer Sebastian Folkers, Deniz Kocak (vergab kurz vor Schluss einen Siebenmeter) und Jan Fischer (v.l.) nicht unbedingt zum Schreien finden.

Die Freude muss raus: Gerade hat Christoph Martial den HTC SW Neuss in Führung geschossen, was die Düsseldorfer Sebastian Folkers, Deniz Kocak (vergab kurz vor Schluss einen Siebenmeter) und Jan Fischer (v.l.) nicht unbedingt zum Schreien finden.

Foto: A. Woitschützke

Das Minimalziel – bloß keine Niederlage – war erreicht, doch so richtig zufrieden war der Neusser Trainer Andreas Bauch nach dem 2:2 (Halbzeit 2:0) gegen den Düsseldorfer HC nicht. "Mich ärgert maßlos, dass wir in der zweiten Hälfte nicht intelligent genug gespielt haben", sagte er und folgerte messerscharf: "Und dann kannst du eben nicht gewinnen."

Wäre es für die Hausherren ganz blöd gelaufen, hätten sie am Ende sogar mit komplett leeren Händen dastehen können. Denn 24 Sekunden vor Schluss sprach Schiedsrichter Fabian Blasch (Mülheim) den Gästen im Anschluss an eine von Abbas Haider seiner Meinung nach ("Ich hab's ganz deutlich gesehen.") mit dem Fuß abgewehrten Strafecke des Neuseeländers Joe Bartholomew einen Siebenmeter zu. Der von seinem Trainer zuvor genau instruierte Torhüter Lennard Leist parierte jedoch gegen Deniz Kocak und rettete Schwarz-Weiß damit nicht nur den allemal verdienten Punkt, sondern hielt die Neusser auch im knüppelharten Abstiegskampf am Leben. Bauch: "Da hat sich das Video-Studium bezahlt gemacht."

Dass sich das Match noch zu einem Krimi entwickeln würde, darauf hatte lange so gut wie nichts hingedeutet. Denn zur Pause schienen geradezu läppisch auftretende Gäste geschlagen. Viel mehr als eine von Lennard Leist entschärfte kurze Ecke (Bartholomew/14.) hatte sie in den ersten 35 Minuten offensiv nicht zu bieten. Die Hausherren hingegen gingen ihr soundsovieltes "Endspiel" um den Klassenverbleib in Liga eins entschlossen an. Und wurden belohnt: Mit schierer Willenskraft bugsierte Philipp Weide den Ball nach 21 Minuten in den Düsseldorfer Schusskreis, mit List und Tücke vollendete Christoph Martial zum 1:0. Steven Dühr erhöhte drei Minuten vor dem Seitenwechsel auf 2:0, als er die Kugel nach starker Vorarbeit von Ivo Otto aus kurzer Entfernung über die Linie schob.

In Hälfte zwei stellten die Neusser ihre Angriffsbemühungen freilich nahezu ein. Düsseldorf kam gewaltig, stellte sich dabei aber nicht sonderlich geschickt an. Zurück ins Spiel wurden sie erst von den Gastgebern gebracht. Nach einer mehr als überflüssigen Attacke von Mathis Steindor an Düsseldorfs vor Energie nur so strotzenden Kapitän Dominic Giskes, entschieden die Schiedsrichter zu Recht auf Strafecke. Die nutzte Bartholomew zum Anschluss (50.), was Bauch recht zerknirscht kommentierte: "Wird der Ball nicht abgefälscht, hat Lennard keine Mühe." Per Strafecke gelang Bartholomew fünf Minuten vor Schluss auch der Ausgleich, dabei machte der ansonsten starke Leist keine gute Figur. Bauch: "Den muss er haben, das weiß er auch."

Kurz zuvor hätten die Neusser für die Entscheidung sorgen können, vergaben aber kläglich ihre zweite Strafecke.

(NGZ)
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