Kommentar Es kann nicht immer Gold geben

Na klar, die Erwartungen nach Düsseldorf waren groß. Na klar, die Niederlagen im Halbfinale und im Gefecht um Platz drei waren deftig, zu deftig eigentlich für die Endphase einer Weltmeisterschaft. Trotzdem haben die deutschen (und damit die Dormagener) Säbelfechter nicht enttäuscht in diesen Tagen von Budapest.

Das Weltniveau im Säbelfechten ist eng beisammen, da kann schon eine kleine Schwächephase in einem Gefecht entscheidende Bedeutung haben.

Und: Fechten ist ein Kopfsport. Und in welcher anderen Sportart wären Athleten oder Athletinnen drei Wochen nach dem Gewinn des Europameistertitels (noch dazu im eigenen Land) mental schon wieder in der Lage, Höchstleistungen abzurufen – im Fußball ganz bestimmt niemand. Bundestrainer Vilmos Szabo hat Recht mit seiner Kritik an der Terminplanung des Fecht-Weltverbandes. Doch die ist kein Einzelfall: Die Sportverbände, die  eigentlich zum Wohl des Athleten da sein sollten, verlangen ihnen inzwischen Dinge ab, die von „Normalos“ kaum noch zu schaffen sind. Insofern ist eine verpasste Medaille sogar ganz gut, zeigt sie doch, dass auch Spitzensportler nur „normale“ Menschen sind. Volker Koch

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