Handball Viertelfinale als „ein ganz hartes Brett“

Dormagen · Dormagener Nachwuchs-Handballer gehen mit Zwei-Tore-Vorsprung ins Rückspiel am Sonntag gegen Melsungen.

 Bayer-Rechtsaußen Jan Reimer schied im Hinspiel schon in der ersten Minute nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Melsungens Julian Damm aus, ist aber für das Rückspiel am Sonntagnachmittag wieder fit.

Bayer-Rechtsaußen Jan Reimer schied im Hinspiel schon in der ersten Minute nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Melsungens Julian Damm aus, ist aber für das Rückspiel am Sonntagnachmittag wieder fit.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Im Prinzip geht es morgen Nachmittag bei Null los. Denn zwei Tore sind ein Vorsprung, der im Handball praktisch nicht zu verteidigen ist. Das weiß auch Jamal Naji: „Wir haben zwar gewonnen, aber im Handball bedeuten zwei Tore bekanntlich nicht sehr viel,“ sagt der Trainer des TSV Bayer Dormagen.

Genau diese zwei Tore Vorsprung nehmen seine Schützlinge nach dem 35:33-Sieg vor einer Woche mit ins Viertelfinal-Rückspiel am Sonntag um 16 Uhr im heimischen Bayer-Sportcenter gegen die mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen. Doch wer im Handball schon Spiele nach diesem Modus – sei es im Europapokal, sei es in der Auf- oder Abstiegsrelegation – erlebt hat, der weiß: Verteidigen kann man eigentlich gar nichts, Spieler und Trainer sind gut beraten, jedes Spiel als „Endspiel“ anzusehen.

Jamal Naji tut das. „Das wird ein ganz hartes Brett,“ ist er überzeugt. Und denkt dabei nicht allein an den hochspannenden Verlauf des Hinspiels mit ständig wechselnden Führungen, sondern auch daran, „dass die Melsunger Spielanlage unserer Spielweise ähnelt.“ Tatsächlich setzen beide Teams auf die Karte Tempo-Handball, was am vergangenen Sonntag zu einer Art offenen Feldschlacht mit reichlich Treffern auf beiden Seiten führte. Was den Dormagenern einen kleinen Vorteil bescheren könnte: Sollten die Gäste das Rückspiel gewinnen, reicht ihnen ein Zwei-Tore-Vorsprung nur dann zum Weiterkommen, wenn sie mehr Auswärtstore erzielen als jene 35 des Bayer-Nachwuchses.

Mit der Leistung seines Angriffs in dem „begeisternden und hochklassigen Schlagabtausch“ (so der Melsunger Pressedienstes) war Jamal Naji denn auch zufrieden: „Das war effektiv, und eine solche Leistung brauchen wir noch einmal.“ Steigerungspotenzial sieht er hingegen in der Defensive, die Probleme mit der taktischen Variante seines Kollegen Björn Brede hatte, der über weite Strecken der Partie mit dem siebten Feldspieler agierte. „Daran haben wir im Training gearbeitet“, sagt Naji, der sich seinerseits auf eine offensivere Abwehr der Gäste einrichtet. Die hoffen, dass Ole Pregler, David Kuntscher und Paul Kompenhans rechtzeitig zum Anpfiff im Sportcenter sind, spielen sie doch um 12.30 Uhr mit der Melsunger B-Jugend im DM-Viertelfinale beim VfL Gummersbach. Und noch ein Faktor könnte entscheidend sein: „Wir brauchen die Unterstützung der Fans,“ sagt Naji. 620 waren es im Hinspiel, darunter Trainer und ein Großteil der Melsunger Bundesliga-Profis. Da sind die Dormagener morgen in Zugzwang.

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