Handball TV Korschenbroich kann den Titelkampf entscheiden

Korschenbroich · Die Handball-Regionalliga Nordrhein ist eine merkwürdige Liga. Und das nicht nur, weil den Tabellenführer MTV Dinslaken nach 25 Meisterschaftsspielen nur 20 Punkte vom VfB Homberg trennen, der auf Rang zwölf nach derzeitigem Stand neben den Wölfen Nordrhein und Adler Köningshof die Liga verlassen müsste, sich angesichts nur eines Zählers Rückstand auf die vor ihm platzierten TV Rheinbach und HSG Siebengebirge sich noch retten könnte.

 Philip Schneider und der TVK wollen zum Saisonfinale noch einmal kämpferisch alles in die Waagschale werfen.   Foto: D. Wichmann

Philip Schneider und der TVK wollen zum Saisonfinale noch einmal kämpferisch alles in die Waagschale werfen. Foto: D. Wichmann

Foto: Dieter Wiechmann

Und hier beginnen die Merkwürdigkeiten. Denn entgegen den Gepflogenheiten im Handball werden in der Nordrhein-Liga die Begegnungen des letzten Spieltags nicht alle zur gleichen Zeit angepfiffen. Die Homberger zum Beispiel treten am Sonntag um 14.30 Uhr bei Adler Königshof an – und wissen dann schon, wie die Konkurrenten am Vorabend gespielt haben.

Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Genauso wie die Situation an der Tabellenspitze. Hier liegen Aufsteiger MTV Dinslaken und die vor Saisonbeginn als turmhoher Meisterschaftsfavorit gehandelte SG Ratingen gleichauf, der bessere direkte Vergleich (und der ist in den Spielklassen ab 3. Liga entscheidend) spricht allerdings für die Dinslakener. Gewinnen sie am Samstagabend (19.30 Uhr, Waldsporthalle) ihr Gastspiel beim TV Korschenbroich, stehen sie als Meister und Teilnehmer an der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga fest. Lassen sie dagegen einen oder sogar beide Punkte in der Waldsporthalle, müssen sie sich knapp 24 Stunden gedulden – denn die SG Ratingen läuft erst am Sonntag um 17 Uhr bei TuSEM Essen II in der Sporthalle Margarethenhöhe auf.

Die Essener sind übrigens schuld an diesem ebenso kuriosen wie spannenden Finale, verdarben sie doch dem MTV am vergangenen Sonntag mit ihrem 28:27-Sieg die in eigener Halle geplante Meisterfeier. „Jetzt müssen wir am Samstag in Korschenbroich vorlegen und dafür werden wir in dieser Woche beim Training alles tun,“ kündigte Trainer Harald Jakobs unmittelbar nach der Niederlage an.

Der TV Korschenbroich kann also das berühmte „Zünglein an der Waage“ spielen. Und das durchaus auch in eigenem Interesse, denn mit einem Sieg oder einem Unentschieden (dann aufgrund des besseren direkten Vergleichs) hätte er Tabellenplatz fünf sicher und damit sein Saisonziel erreicht. Im Falle einer Niederlage könnten BTB Aachen und TSV Bonn rechtsrheinisch mit eigenen Siegen aber noch vorbeiziehen. „Wir verfolgen unsere Ziele und möchten dieses Spiel natürlich gewinnen,“ sagt TVK-Trainer Dirk Wolf, muss bei diesem Unterfangen aber mit einem Handikap fertig werden: Torhüter Felix Krüger und die Rückraumspieler Mats Wolf und Steffen Brinkhues fehlen wegen Verletzung. „Natürlich sind wir dadurch geschwächt, aber wir wollen zum Ende der Saison noch einmal eine tolle Leistung zeigen,“ sagt Wolf. Zumal gut 100 Gästefans erwartet werden.

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