Handball TSV Bayer will wieder Selbstvertrauen tanken

Dormagen · Handball-Zweitligist will die gegen Ferndorf verspielten Punkte zurückholen – vielleicht schon am Samstagabend beim ASV Hamm.

 Im Hinspiel hatte Bayer-Torhüter Sven Bartmann mit elf Paraden großen Anteil am überraschenden 24:23-Sieg über den hier mit Daniel Bothe angreifenden ASV Hamm-Westfalen.

Im Hinspiel hatte Bayer-Torhüter Sven Bartmann mit elf Paraden großen Anteil am überraschenden 24:23-Sieg über den hier mit Daniel Bothe angreifenden ASV Hamm-Westfalen.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Dusko Bilanovic ist eine ehrliche Haut. Deshalb gibt der Trainer des TSV Bayer Dormagen auch unumwunden zu: „Die Stimmung in dieser Woche war natürlich nicht so gut.“ Kein Wunder, gab der Handball-Zweitligist bei der 24:28-Heimniederlage gegen den TuS Ferndorf am Sonntag doch zwei Punkte aus der Hand, die im Kampf um den Klassenerhalt eigentlich mehr oder weniger fest eingeplant waren.

Dusko Bilanovic ist aber auch ein Kämpfertyp. Deshalb sagt der 47-Jährige: „Das mit der schlechten Stimmung gilt nur bis Samstagabend.“ Da ist der TSV Bayer nämlich beim ASV Hamm-Westfalen zu Gast, Anwurf in der Westpress-Arena ist um 19.15 Uhr. Und schlechte Stimmung kann sich dort niemand leisten, der auch nur ansatzweise auf einen Punktgewinn schielt: „Hamm steht nicht umsonst auf dem vierten Tabellenplatz, die spielen einen guten Handball,“ sagt Bilanovic über den Gegner, „und wer in Wilhelmshaven gewinnt, der muss richtig gut drauf sein.“ Das taten die Westfalen am Sonntag und beendeten mit dem 34:32 eine Serie von vier Heimsiegen des WHV in Folge, die am 23. februar mit einem 34:24 über den TSV Bayer Dormagen ihren Anfang nahm. Noch so ein Spiel, an das Bilanovic nicht gerne zurückdenkt. Da verschliefen seine Schützlinge nämlich die Anfangsphase, so wie es ihnen auch bei den Niederlagen in Großwallstadt und Balingen passierte.

Und nicht zuletzt gegen Ferndorf. Da lagen die Bayer-Handballer nach 24 Minuten mit 4:13 in Hintertreffen! Dass sie die restlichen 36 Spielminuten mit 20:15 für sich entschieden, möchte ihr Trainer als Mutmacher mit in den Samstagabend nehmen: „Wir müssen auf die Leistung dieser zweiten Halbzeit aufbauen. Und wir müssen uns in der ersten Halbzeit besser konzentrieren, damit wir erst gar nicht in solch einen entscheidenden Rückstand geraten.“ Schließlich möchte Bilanovic im Idealfall schon heute „jene Punkte zurückholen, die wir gegen Ferndorf verschenkt haben. Nur unsere drei Heimspiele zu gewinnen wird nicht reichen,“ hat er mit Blick auf die klaustrophobisch engen Zustände im Tabellenkeller erkannt – den mit zwei Zählern mehr als die Dormagener ausgestatteten HSV Hamburg auf Rang elf trennen gerade mal sieben Punkte vom TV Großwallstadt auf dem vorletzten Tabellenplatz. Im weniger idealen Fall möchte Bilanovic heute Abend zumindest „durch eine starke Leistung Selbstvertrauen tanken für die nächsten Spiele.“ Die bescheren dem TSV Bayer nämlich die direkten Duelle mit dem HC Elbflorenz (Heimspiel am 11. Mai) und beim Dessau-Roßlauer HV (19. Mai, 17 Uhr). Und wenn er die nicht gewinnt, sieht’s finster aus im Kampf um den Klassenerhalt.

Bilanovic ist freilich überzeugt: „Die Jungs haben das Zeug, das zu schaffen, sie müssen nur ihr Leistungsvermögen abrufen.“ Gegen den ASV Hamm wird das unbedingt vonnöten sein. Zum einen, weil die Hausherren als Tabellenvierter angesichts von sechs Punkten Rückstand auf die schwächelnde Spitze noch theoretische Chancen auf den Bundesliga-Aufstieg besitzen. Zum anderen, weil sie aus dem mit 23:24 verlorenen Hinspiel noch etwas gut zu machen haben. Für Bilanovic ergibt sich daraus ein Vorteil: „Wir können ohne großen Druck aufspielen.“ Ein Schlitzohr ist der 47-Jährige demnach ebenfalls.

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