Hockey Dieser Punkt kann am Ende Gold wert sein

Düsseldorf · Ex-Düsseldorfer Konstantin Hayner bewahrt SW Neuss vor einer unverdienten Niederlage beim DHC.

 Starke Partie an alter Wirkungsstätte: HTC-Keeper Konstantin Hayner.

Starke Partie an alter Wirkungsstätte: HTC-Keeper Konstantin Hayner.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Solche Geschichten schreibt nur der Sport: In Neuss aufgewachsen, in Düsseldorf zum Klassetorhüter gereift, doch ohne Perspektive auf einen Stammplatz zwischen den Pfosten, wechselte  Konstantin Hayner erst kurz vor Beginn der Hallensaison zurück zum HTC Schwarz-Weiß Neuss. Und rettete dem gestern mit mehreren Klasseparaden, darunter einer abgewehrten Strafecke anderthalb Minuten vor Spielende, ein 4:4-Unentschieden (Halbzeit 3:3) beim Düsseldorfer HC.

„Das ist schon ein schönes Gefühl, in dieser Halle einen Punkt zu holen,“ sagt der 19-Jährige. Noch dazu einen, der Gold wert sein kann im Abstiegskampf der Abstiegskampf der Hallenhockey-Bundesliga West. In dem die Schwarz-Weißen nach den beiden Spielen ohne Niederlage zum Rückrundenauftakt nun wieder bessere Karten haben. Vor allem, wenn sie so kämpfen und spielen wie beim 5:4 gegen Krefeld und beim gestrigen 4:4. Denn ein Unterschied zwischen dem Endrunden-Anwärter aus Düsseldorf und dem Tabellenletzten aus Neuss war nicht zu sehen in einer packenden Partie.

„Wir hätten sogar gewinnen können,“ stellte Sebastian Draguhn fest und meinte damit jene Szene, als er aufs leere Tor der Hausherren – Trainer Mirko Stenzel hatte vier Minuten vor Schluss den Ex-Neusser Lennard Leist durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzt – zulief und regelwidrig gestoppt wurde. „Das war eine Strafecke und kein Freischlag,“ schimpfte der Ex-Weltmeister, gab aber auch zu: „Natürlich hätten wir das Ding auch verlieren können, deshalb ist das Unentschieden wohl ein faires Ergebnis.“

In der Tat, Möglichkeiten, die Partie für sich zu entscheiden, hatten beide Teams. Bevor Draguhn binnen 20 Sekunden zum 1:1 und 2:1 (16.), hätten die Hausherren schon höher führen können als nur mit 1:0 durch Clemens Oldhafer (9.). Und nachdem Ivo Otto auf 3:1 (23.) erhöht hatte, schenkten die Neusser vor der Pause durch zwei vermeidbare Fehler in der Defensive, die Julius Heimanns (27.) und Dominic Giskes per Siebenmeter zum 3:3 (28.) nutzten, den Vorsprung allzu schnell und allzu leichtfertig wieder her. Und als Raphael Hartkopf auf traumhaften Rückhandpass von Giskes, allerdings dabei  auch sträflich ungedeckt, auf 4:3 (33.) stellte, schwante der stattlichen Neusser Anhängerschar in der Halle am Seestern nichts Gutes. „Jetzt wird’s schwer“, prophezeite HTC-Vorsitzender Andreas Schwarz auf der Tribüne, zumal Leist zwei Großchancen durch Draguhn (35.) und Jan Mausberg (37.) zunichte machte.

Doch wie schon am Vorabend packten die Schwarz-Weißen ein riesiges Kämpferherz aus, waren nach dem Eckentor von Ivo Otto zum 4:4 (41.) sogar lange Zeit am Drücker, ehe Stenzel auf den sechsten Feldspieler umstellte. Vier Minuten zogen die Hausherren ein regelrechtes Powerplay auf, doch mehr als die sechste Strafecke anderthalb Minuten vor Schluss springt nicht heraus – und die pariert Konstantin Hayner. „Jetzt müssen wir am Mittwoch nachlegen,“ sagt Co-Trainer Till Brucke – da kommt BW Köln zum „Endspiel“ in die Stadionhalle.

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