Basketball Neuer US-Import sieht mühsamen Sieg der Elephants
Grevenbroich · Die Elephants Grevenbroich haben zum Start in das neue Jahr eine Niederlage gegen die abstiegsbedrohten Accent Baskets Salzkotten gerade noch einmal verhindern können. Nach zwischenzeitlichem 20-Punkte-Rückstand gewinnen die Grevenbroicher Basketballer das erste Duell in der Regionalliga West im Jahr 2019 noch mit 91:82 (23:27, 16:21, 22:13, 30:21).
Nach den Feiertagen fällt es Sportlern bekanntlich schwer, wieder in den Spielmodus zu finden. Hinzukommt, dass die Elephants im neuen Jahr bisher erst zwei Trainingseinheiten absolviert haben. Max Boldt hatte seit dem Sieg gegen die Hertener Löwen gar keinen Ball mehr in der Hand. So dauerte es auch seine Minuten, bis Vytautas Nedzinskas das Jahr mit einem Treffer von der Dreierlinie für die Elephants eröffnete. Zuvor waren die Jungs von Trainer Simon Bennett schon das ein oder andere Mal an leichten Korbversuchen gescheitert. Bis zur ersten Viertelpause konnte Grevenbroich zwar mit den Gästen aus Salzkotten Schritt halten – die beste Leistung zeigte das Team aber wahrlich nicht.
„Bei unseren Jungs war der Schlendrian im Unterbewusstsein drin“, erklärte Teammanager Harmut Oehmen. Dieser offenbarte sich im zweiten Viertel noch deutlicher. Viertelübergreifend legten die Gäste einen 21:0-Run hin. Salzkottens bester Werfer Felix Wenningkamp (31 Punkte) versenkte einen Dreier nach dem anderen und sorgte für fragende Gesichter auf den Rängen des Elephants Dome. Zu viele einfache Punkte wurden liegen gelassen und oft zu überhastet abgeschlossen. „Die kämpferische Leistung hat am Anfang nicht gestimmt“, konstatierte Oehmen. Coach Bennett schaute sich das Desaster ganze vier Minuten an, ehe er von außen einschritt und eine Auszeit nahm. Im Anschluss erlöste Marko Boksic seinen Trainer und erzielte die ersten drei Punkte des Viertels. Bis zur Halbzeitpause konnten die Elephants noch Schadensbegrenzung betreiben und auf 39:48 verkürzen.
Hälfte zwei mussten die Gastgeber ohne ihren erfahrenen Point Guard Farid Sadek bestreiten. „Er hatte Probleme mit der Achillessehne. Da wollten wir nichts riskieren“, so Oehmen. Endlich aus dem Winterschlaf erwacht, agierten die Basketballer der BSG Grevenbroich mit mehr Kampf und verbesserter Defense. Zusätzlich sorgten strittige Schiedsrichterentscheidungen und die mittlerweile enge Partie dafür, dass die Stimmung im Elephants Dome hochkochte. „Gegen so ein junges Team brauchst du eine laute Kulisse. Sie sind nicht gewohnt, gegen so ein Publikum anzuspielen, das bringt sie aus dem Konzept“, verrät Oehmen, der immer wieder versuchte, die Zuschauer anzuheizen. Das dritte Viertel endete mit einem Gleichstand von 61:61. Im letzten Viertel drehte dann das Duo Nedzinskas und Lennard Jördell auf und führte die Elephants zum Sieg. „Nedzinskas ist für mich der Spieler des Spiels. Er hat nach dem Ausfall von Farid die Guard-Position übernommen, obwohl er ein Shooter ist“, staunte Oehmen. In der Statistik stand für Nedzinskas am Ende ein Double-Double, wobei er nur 16 Punkte erzielte, dabei aber zehn (!) Assists als Shooter auflegte. Immer wieder versorgte er seine Kollegen mit überragenden Pässen und organisierte das Spiel. Da tat es für Oehmen auch nichts zur Sache, das Center Jördell mit 28 Punkten deutlich der beste Werfer der Elephants war.
„Wir haben uns heute sicher nicht mit Ruhm bekleckert“, so Oehmen, der auch sagt: „Wir haben gesehen, dass wir noch einen neuen Guard brauchen.“ Und der saß gegen Salzkotten schon beim Team mit auf der Bank. Der Amerikaner Jonathan Parker wird die Elephants verstärken. Oehmen entschied sich gegen Chris Hortmann und Jeremy Lewis, die bereits in Deutschland gespielt haben und leicht verfügbar gewesen wären, weil das Problem in der Defense so nicht gelöst worden wäre. „Ein neuer Mann muss uns in der Verteidigung helfen können und mannschaftsdienlich spielen“, erklärt Oehmen. So fiel die Entscheidung auf den 28-jährigen Parker, der schon am Samstagabend seine neuen Teamkollegen von außen motivierte.
Elephants: Vytautas Nedzinskas 16 Punkte, Max Boldt 4, Lennard Jördell 28, Gideon Schwich 2, Farid Sadek 3, Nino Janoschek 8, Bastian Becker 4, David Markert 8, Marko Boksic 18