Jüchen Der neue Chef im Kloster

Jüchen · Pater Felix Rehbock hat bereits als Jugendlicher im Nikolauskloster gelebt, nun ist er dort Rektor. Neue Angebote für Kinder und Familien will der 40-Jährige schaffen – und die offene Atmosphäre des Hauses weiter pflegen.

 Die Türen im Kloster will Pater Felix Rehbock für alle Menschen offen halten– wie auch sein Vorgänger Pater Andreas Petith.

Die Türen im Kloster will Pater Felix Rehbock für alle Menschen offen halten– wie auch sein Vorgänger Pater Andreas Petith.

Foto: L. Berns

Pater Felix Rehbock hat bereits als Jugendlicher im Nikolauskloster gelebt, nun ist er dort Rektor. Neue Angebote für Kinder und Familien will der 40-Jährige schaffen — und die offene Atmosphäre des Hauses weiter pflegen.

Die Klosterkirche, in der er jetzt eingeführt wurde, ist ihm ebenso vertraut wie die Wohnräume und der große Park. "Es ist so, als wenn man wieder nach Hause zurückkommt", sagt Pater Felix Rehbock (40). Vor 25 Jahren zog er als Schüler im Nikolauskloster ein. "Ich war der erste, der erst 15 Jahre alt war", blickt er zurück. Nun ist Pater Felix Rehbock Rektor der Klostergemeinschaft. Sein Vorgänger Pater Andreas Petith (55), der das Kloster neun Jahre lang geleitet hat, tritt heute seine Rektorstelle im zweitgrößten Wallfahrtsort Österreichs, im Kloster Maria Taferl an.

"Gott hat anders geplant"

Schon als Jugendlicher hatte der heute 40-Jährige, der im Emsland geboren wurde, sich fürs Klosterleben entschieden. "In Papenburg hatten wir einen Pfarrer, der sich sehr um Arme gekümmert hat — er war mein Vorbild", erzählt Pater Felix. Er suchte einen Orden und fand ihn: "Die Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria haben es sich zum Ziel gesetzt, den Armen das Evangelium zu verkünden."

Fünf Jahre lebte er als Schüler im Nikolauskloster, machte Abitur, studierte, legte 1993 die Gelübde ab. Seitdem hat er in vielen Regionen — in München, Zwickau, Burlo in Westfalen und bis jetzt im Kloster Hünfeld bei Fulda gewirkt. Er war unter anderem Schulseelsorger, leitete zuletzt die Jugendseelsorge der mitteleuropäischen Provinz des Ordens. Handy und Facebook gehören zu seinem Alltag dazu — "mit einer E-Mail kann ich heute viele Jugendliche kaum noch erreichen", sagt er. Sein Traum aber, als Missionar nach Paraguay zu gehen, erfüllte sich nicht. "Gott hat anders geplant. Das ganze Leben ist ein Abenteuer mit Gott."

Nun wird in Damm eine neue Seite des Abenteuers aufgeschlagen. "Pater Andreas hat das Kloster hier geprägt. Ich möchte das Gute weiterführen, das Haus soll weiter für alle Menschen, die Probleme oder Anliegen haben, offen sein", kündigt Pater Felix an. Die beiden kennen sich seit 25 Jahren. Doch er hat auch neue Pläne, möchte Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien schaffen. "Wir wollen Familien, die auf der Suche sind, begleiten und ihnen helfen, ihren Weg zu finden. Das ist gute Seelsorge." Er denkt an Kinderbibeltage, möchte einen Kinderchor gründen, plant Gottesdienste für Familien am Sonntagnachmittag, "vielleicht als Ziel eines gemütlichen Radausflugs", so der 40-Jährige. "In einer Gesellschaft, die Kirche immer weniger zutraut, wollen wir eine Oase bieten, um aufzutanken, zur Besinnung zu kommen."

Zurzeit leben im Kloster drei Pateres und zwei Brüder, die von zahlreichen Ehrenamtlern unterstützt werden. Die Angebote im Kloster reichen von Gottesdiensten bis zur Betreuung von Senioren tagsüber. Das Studienheim allerdings, in das Pater Felix einst einzog, läuft aus. "Weiterhin können aber junge Menschen, die ihr Abi machen wollen, bei uns wohnen", betont Pater Felix Rehbock.

(NGZ/rl)
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