Boxen Armin „The Scorpion“ Ajrulai boxt sich durch

Kaarst · Auf großer Bühne in der Arena Oberhausen hat der Boxer der SG Kaarst auch seinen zweiten Kampf nach seinem Comeback gewonnen. Er schlägt Zdenko Bule einstimmig nach Punkten.

Der „Scorpion“ in Siegerpose: Profiboxer Armin Ajrulai (22).

Der „Scorpion“ in Siegerpose: Profiboxer Armin Ajrulai (22).

Foto: SY7MAA/SY7MMA

Nach dem zweiten Sieg im zweiten Profikampf nach seinem Comeback im Boxring war Zeit für große Emotionen. „Ich habe mit geprellter Rippe gekämpft, hatte 40 Prozent weniger Ausdauer, aber beten hat geholfen“, sagte Mittlelgewichtler Armin Ajrulai vollkommen geschafft, aber glücklich. Und seinem Trainer Anil Büyüktunca (SG Kaarst) war schwer daran gelegen, die Bedeutung des Augenblicks zu unterstreichen: „Er hat eine Hirnblutung gehabt! Keiner wollte uns boxen lassen! Armin hat drei Jahre nicht geboxt!“ Dass die drei Punktrichter David Boskovic (40:36), Goran Filipovic (40:36) und Adrian Laschescu (40:36) den „Scorpion“ in der 13.000 Zuschauer fassenden Rudolf-Weber-Arena in Oberhausen gegen den Kroaten Zdenko Bule am Ende deutlich vorne sahen, war ebenfalls nicht vorbestimmt. Denn schon bis zu seinem Einsatz ging es für Ajrulai und seine Crew recht stressig zur Sache. „Wir sind maximal zu spät unterwegs“, unkte der Coach bereits auf der Hinfahrt, ließ sich davon aber nicht aus der Reserve locken: „Wir kriegen das schon hin“, beruhigte er. „Wichtig ist, dass wir versuchen, ihm positive Energie zu geben.“

Dringend benötigte Unterstützung, ein kühler Kopf war nämlich auch als (noch) eher kleinerer Programmpunkt in dem vom prominenten Veranstalter Universum Box-Promotion auf die Beine gestellten Abend vonnöten. Büyüktunca: „Zuerst sollten wir um 18 Uhr ran, dann doch erst um 18.30 Uhr – und am Ende hatten wir nur zehn Minuten zum Warmmachen.“ Ein großes Problem hatten er und sein tiefenentspannter Schützling damit freilich nicht. „Das haben wir schon oft gemacht. Gott sei Dank kann er schnell warm werden und alles drumherum ausschalten.“

Im Duell mit Zdenko Bule war der 22-Jährige jederzeit Chef im Ring, so dass sein Trainer ihn mit folgendem Auftrag in die letzte Runde schicken konnte: „Einfach Spaß haben, Armin! Gib‘ ihm eine doppelte Hand, dann geht er k.o.“ Das gelang ihm diesmal nicht, aber das Votum der drei Punktrichter war einstimmig.      

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