Mappenprojekt „Wir“ Eine „Lichterkette“ für die Winterzeit

Serie | Neuss · Die Wurzeln von Michael Falkensteins Arbeit „Lichterkette“ liegen in Bildern von Synthesizerkabeln. Sie sind oft genug das Motiv für die Holzschnitte des Grafikers.

Michael Falkenstein arbeitet und wohnt zwar in Düsseldorf, wurde aber 1971 in Neuss geboren – und sieht sich auch eher als Neusser. Dazu trägt ganz sicher seine Zeit als Dozent der Alten Post bei, aber viel auch die Erfahrung, die er in der Kultur macht. Denn da sieht er viele Unterschiede, vor allem in der Arbeit des Kulturamts, das in Neuss wesentlich mehr tue für Künstler. Zum Beispiel mit dem Mappenprojekt „Wir“, zu dem der Grafiker eine Arbeit beigesteuert hat. 

 Michael Falkenstein ist Grafiker.

Michael Falkenstein ist Grafiker.

Foto: Falkenstein/Melanie Stegemann

„Lichterkette“ heißt sie und ist ein Holzschnitt, den er schon seit 2008 als Dozent in Neuss an „den Mann bringt“, wie er lachend sagt.  Das Motiv hat seine Wurzeln zwar in Synthesizerkabeln, die Falkenstein immer wieder für seine Holzschnitte verwendet, aber wurde modifiziert, weil es thematisch in die Zeit passe. Wer darin jedoch etwa einen Dornenkranz sehe, liege genauso richtig, sagt er und ergänzt: „Es ist jedem Menschen selbst überlassen, das Bild zu interpretieren.“

In Schwarz-Weiß hat er die Arbeit gehalten, ganz bewusst, wie er sagt, denn es entspreche der „holzschnittigen Lösung“. Auch wenn es manchmal sehr hart wirke, wenn er auf Farbe jeder Art verzichte. Dass er, der heute als Grafiker arbeitet, bei Professor Klapheck an der Kunstakademie einst studierte und noch von dessen Malerei geprägt war, sieht Falkenstein keineswegs als Manko an. „Irgendwann habe ich angefangen, mit Bleistift auf Holz zu malen“, sagt er, „vielleicht, weil viele meiner Kommilitonen damals schon Holzschnitte gemacht haben.“ Er gibt zudem zu, dass es „Jahre brauchte, bis ich mich traute und fähig war, in Holz zu schneiden.“ Heute, so sagt er, mache ihm kaum einer etwas vor, sieht er sich selbst als „malender Grafiker“. Er sei mittlerweile auch „richtig gut im Reparieren geworden“, sagt er und lacht. Ein Beispiel dafür: „Einmal sind mir bei einem Bild sechs Brüche passiert, mit Holzpaste habe ich die so repariert, dass sie nicht auffielen.“ Falkenstein experimentiert auch gerne, besprüht einen Druckstock schon mal mit Gold...

http://falkensteinmichael.blogspot.com

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