Ausbildung und Beruf in Remscheid Jugendberufsagentur vereint Angebote

Remscheid · Wenn man den enormen Vorteil der Jugendberufsagentur Remscheid auf den Punkt bringen wollte, wäre es wohl der, dass die Wege kurz sind.

Silke Geller von der Jugendberufsagentur sucht den Zugang zu den Jugendlichen - auch auf keartive Art und Weise.

Silke Geller von der Jugendberufsagentur sucht den Zugang zu den Jugendlichen - auch auf keartive Art und Weise.

Foto: Jürgen Moll

„Wir haben bereits 2015 die Angebote zu bündeln begonnen, sind erste Verträge und Kooperationen eingegangen“, erklärt Sozialdezernent Thomas Neuhaus. Der Tag der offenen Tür in den gemeinsamen Räumlichkeiten an der Konrad-Adenauer-Straße 2-4 am Samstag sei nun nur noch der letzte Schritt.

Wobei wegen Corona auch schon wieder zweieinhalb Jahre vergangen sind, seitdem die Jugendberufsagentur in die neuen Räume gezogen ist. „Wir sind zu Beginn der Pandemie umgezogen, mitten im Lockdown“, sagt Martin Klebe, der Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal, die auch für Remscheid zuständig ist. „Wir wollen ein Haus für die Jugendlichen sein“, sagt Klebe. Im Rahmen des Tages der offenen Tür wolle man nun das Angebot breiter bekanntmachen. „Und der Zuspruch ist eindrucksvoll – wir haben seit elf Uhr geöffnet, sehr viele Jugendliche und Eltern sind schon hier gewesen.“

Die Jugendberufsagentur besteht aus der Berufsberatung, dem Jobcenter und dem Jugendamt. Da diese Institutionen unter einem Dach auf drei Etagen ansässig sind, sind die Wege entsprechend kurz.

„Es ist so sehr einfach, mit den Jugendlichen im Gespräch herauszufinden, wohin sie eigentlich müssen. Und falls sie bei mir in der Berufsberatung nicht richtig sind, kann ich direkt weitervermitteln – oft nur ein paar Büros weiter oder ein Stockwerk höher“, berichtet Saskia Pörner von der Berufsberatung. Man habe den Anspruch, Anlaufstelle für die Jugendlichen zu sein, ergänzt Stephan Lerch vom Jobcenter. „Wir wollen die jungen Menschen sehen, mit ihnen reden und dann die passende Stelle für den weiteren Weg finden.“ Dabei wolle man auch die Angst vor den zu gehenden Schritten nehmen, informiert Silke Geller vom Jugendamt der Stadt. „Man kann mit jedem Thema zu uns kommen“, ergänzt sie.

Schließlich seien es nicht immer ganz eindeutige Situationen, die die Jugendlichen mitbrächten. „Teilweise sind wir mit drei Personen und Stellen an einem Jugendlichen angebunden. Und dann ist es umso wichtiger, dass man schnell und unkompliziert helfen kann, weil man die Jugendlichen eben nicht quer durch die Stadt von Stelle zu Stelle schicken muss“, sagt Stephan Lerch. Er habe etwa einmal eine junge Frau an der Hotline gehabt, die gerade zu Hause rausgeflogen sei und völlig aufgelöst gewesen sei. „Zum Glück war die Kollegin Silke Geller direkt greifbar, so dass wir die Situation direkt konstruktiv angehen konnten“, erinnert sich Stephan Lerch.

Der Bedarf sei in Remscheid auch vorhanden. „Es gibt in Remscheid viele Jugendliche mit sehr vielfältigem Unterstützungsbedarf“, sagt der Jobcenter-Mitarbeiter. Die Berufsberatung sei hierbei sicherlich oftmals der erste Ansprechpartner, einfach weil in allen weiterführenden Schulen in der Stadt jede Woche eine Schulsprechstunde stattfände. „So besteht zumindest die Chance, dass jeder Schüler schon einmal von uns gehört hat“, sagt Saskia Pörner. Und damit auch die Möglichkeit, individuelle Lebensentwürfe gemeinsam auf den Weg zu bringen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort