Projekt in Remscheid Finale Gespräche mit Hospiz-Betreiber

Remscheid · Noch in diesem Jahr will der Förderverein den neuen Partner vorstellen, nachdem sich die Stiftung Tannenhof aus dem Projekt zurückgezogen hat. Mit einer Benefiz-Gala am 1. November sollen 150.000 Euro eingeworben werden.

 Das Christliche Hospiz Bergisches Land soll ein Ort sein, an dem sterbende Menschen ihre letzten Tage in schöner Atmosphäre verbringen können.

Das Christliche Hospiz Bergisches Land soll ein Ort sein, an dem sterbende Menschen ihre letzten Tage in schöner Atmosphäre verbringen können.

Foto: Hospiz

Andreas Holthaus, Vorsitzender des Fördervereins Christliches Hospiz Bergisches Land, gibt sich optimistisch, in den nächsten Wochen den neuen Partner für die Einrichtung vorstellen zu können. Er will aber erst den Betreiber und das Grundstück nennen, wenn alle Gremien zugestimmt haben und alle Verträge unterschrieben sind. „Nächstes Jahr geht’s los“, sagte Holthaus am Mittwoch in einem Pressegespräch.

In Nordrhein-Westfalen gibt es insgesamt 73 Hospizeinrichtungen. Für die etwa 180.000 Einwohner von Remscheid, Radevormwald, Hückeswagen und Wermelskirchen noch keines. „Ich bedaure es, dass wir ein Jahr verloren haben“, sagte Holthaus. Grund dafür ist das Scheitern der Zusammenarbeit mit der Stiftung Tannenhof. Vor drei Jahren war die Stiftung der einzige Partner, der sich bereiterklärte, die organisatorische und pflegerische Verantwortung für das Hospiz zu übernehmen. Auch ein Grundstück ganz in der Nähe der psychiatrischen Einrichtung war bereits gefunden. Doch am Ende kam man nicht zusammen.

Unter anderem, weil der Förderverein ein Mitspracherecht bei der Verwendung der Gelder verlangte. „Wir sind es den Spendern schuldig, darauf zu achten, was mit ihren Spenden passiert“, sagte Holthaus. Der Vorsitzende ist froh, dass drei Jahre später mehrere Institutionen Interesse an der Führung eines Hospizes zeigten.

Etwa 1,9 Millionen Euro hat der Verein an Geldern innerhalb von sieben Jahren gesammelt. Die Architekten Edelhoff & Reska haben ein entsprechendes Gebäude entworfen. Es enthält acht Zimmer und soll die Atmosphäre eines Ferienbungalows ausstrahlen. „Der Rohbau ist finanziert“, sagte Holthaus. Es fehle das Geld für die Inneneinrichtung. Auf Möbel eines schwedischen Möbelhauses kann man in diesem Fall nicht zurückgreifen. Eine hochwertige und spezielle Möblierung sei notwendig, die jede Krankenhausatmosphäre vermeidet. 150.000 Euro hat der Förderverein dafür veranschlagt. Bei einer Benefizveranstaltung im Teo Otto Theater am 1. November um 18 Uhr soll die Summe zusammenkommen. Kein Ding der Unmöglichkeit. Vor drei Jahren gab’s eine ähnliche Veranstaltung. 150.000 Euro verbuchte das Spendenkonto des Hospizvereins danach.

Der Journalist Horst Kläuser wird die Spendengala mit dem Titel „Kall nit – help“ moderieren. Als Gäste haben zugesagt: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, der Schauspieler Andreas Hoppe, bekannt als Tatort-Kommissar Kopper, „Doc“ Esser vom Sana-Klinikum, die Präsidentin des europäischen Ethikrates, Professorin Christiane Woopen, der WDR-Moderator Uwe Schulz und der Musiker Stephan Sulke. Die Eintrittskarten kosten 40 Euro, die direkt als Spende verbucht werden. 400 Plätze sind bisher verkauft. 200 Karten sind noch erhältlich. Kläuser leitet auch eine Versteigerung mit attraktiven Preisen.

 Andreas  Holthaus,  Vorsitzender des  Fördervereins Christliches  Hospiz Bergisches Land.

Andreas Holthaus, Vorsitzender des Fördervereins Christliches Hospiz Bergisches Land.

Foto: Christian Peiseler

Mit dem Bau des Hospizes, das in jedem Fall auf einem Grundstück im Remscheider Stadtgebiet entstehen soll, ist die Arbeit des Vereins nicht beendet. Er muss jährlich für fünf Prozent der Kosten aufkommen. 95 Prozent übernimmt die Krankenkasse. Holthaus gibt sich zuversichtlich, dass dies immer gelingen wird.

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