Kulturangebot in Gefahr Sinneswald steckt in Geldnot - Spender gesucht

Leichlingen · Dreimal mussten Kletterer und Sprengmeister am Steinbruch im Murbachtal aufwendig arbeiten. Kosten: fast 50.000 Euro. Förderverein und Eigentümer stoßen an ihre Grenzen.

 Open-Air-Kino ist eines der Highlights, die bislang regelmäßig Besucher in den Steinbruch im Murbachtal gelockt haben. Bis zu 1000 Menschen passen auf das Areal, das jetzt gesichert werden musste. 

Open-Air-Kino ist eines der Highlights, die bislang regelmäßig Besucher in den Steinbruch im Murbachtal gelockt haben. Bis zu 1000 Menschen passen auf das Areal, das jetzt gesichert werden musste. 

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Open-Air-Kino, Tanz- und Kinderveranstaltungen, Feuerzeremonien zur Wintersonnenwende, Konzerte: Der Steinbruch am Sinneswald im Murbachtal ist schon seit vielen Jahren ein Ort abwechslungsreicher kultureller Veranstaltungen. Doch jetzt drohen harte Einschnitte: Aufwendige Sprengungen, die die Sicherheit der Besucher gewährleisten sollen, haben die Eigentümer Wicze Braun und Wolfgang Brudes an den Rand des finanziell Machbaren gebracht. „Das können wir allein nicht stemmen“, sagen die beiden und bitten die Bevölkerung um Unterstützung.

„Es gibt keine Eintrittsgelder. Alles ist für Besucher frei und kostenlos zugänglich. Dieser Mangel an Einnahmen hat den Sinneswald jetzt in eine schwierige Situation gebracht“, erzählen Wicze Braun und Wolfgang Brudes in einem YouTube-Video, das seit vergangenem Wochenende im Internet zu sehen ist.

Schon vor fünf Jahren musste im Steinbruch ein Überhang abgesprengt werden - eher unspektakulär, wie Wicze Braun berichtet. Doch diesmal waren die Arbeiten viel aufwendiger: „Im letzten Jahr sind dort Felsbrocken heruntergekommen, so dass wir den Steinbruch sperren mussten“, erzählen Braun und Brudes. Daraufhin hätten sie alles untersuchen lassen, um dort gerade auch zu Corona-Zeiten weiterhin großräumig Kulturveranstaltungen stattfinden lassen zu können. Kletterer und Sprengmeister seien im Einsatz gewesen. „Das ist alles sehr ausgeufert, wir mussten insgesamt dreimal sprengen“, sagen die Steinbruchbesitzer.

Baumwurzeln am oberen Rand des Areals hatten den Fels zerstört, die Bäume mussten gefällt und von Hand aus dem steilen Hang geholt werden. „Sicherheit für unsere Besucher geht einfach vor. Wir haben dafür gesorgt, dass nichts mehr herunterkommen kann.“

Für die Kulturfreunde ist es nun wieder sicher im Steinbruch, doch die finanziellen Mittel des Paares und auch des Fördervereins sind dadurch absolut erschöpft. Mit fast 50.000 Euro haben die Sicherungsarbeiten zu Buche geschlagen. „Die Kosten übersteigen unser Vermögen. Das können wir alleine nicht stemmen, auch nicht mit Hilfe unseres Fördervereins“, sagen Wicze Braun und Wolfgang Brudes und wenden sich mit einem dringenden Wunsch an die Leichlinger und Freunde der Kulturveranstaltungen auch über die Stadt hinaus: „Wir bitten um Hilfe!“

Der Förderverein des Sinneswaldes kann Spendenbescheinigungen ausstellen, so dass Geldgeber dies bei ihrer Steuererklärung geltend machen können. Jede finanzielle Unterstützung zur Bewältigung dieser Notsituation ist willkommen.

Ohne Finanzspritze von außen hätte das nicht nur für Braun und Brudes und den Förderverein hohe Schulden zur Folge. Damit nähme zugleich der finanzielle Spielraum ab, mit dem Kulturveranstaltungen im Steinbruch auf die Beine gestellt werden könnten.

Die Flinte ins Korn geworfen haben Wicze Braun und Wolfgang Brudes und mit ihnen ihre Unterstützer im Förderverein aber offenbar noch nicht. Für den 3. Mai ist bereits die Eröffnungsveranstaltung für die diesjährige Sinneswald-Skulpturenausstellung unter dem Motto „Freude“ im Steinbruch geplant. Ein Film soll davon gedreht werden, Tänzerinnen werden zur Eröffnung auftreten.

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