Tennis Ratinger TC lädt zum letzten Saison-Heimspiel

Ratingen · Die Herren 40 des Ratinger TC Grün-Weiß empfangen am Samstag Wanne-Eickel in der Tennis-Regionalliga, in der es in dieser Saison nur drei Spiele gibt. Ob die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft steigt, ist fraglich, dabei wollten die Grün-Weißen den Titel.

 Ein Teil der ersten Mannschaft der Herren 40 des Ratinger TC Grün-Weiß (von links, untere Reihe): Daniel Meier, Marc Leimbach, Michael Veeser, Manuel Heise, Carsten Gröger sowie (obere Reihe) Christian Schäffkes, Christian Koch, Stefan Ernhardt, Raphael Özelli und Raphael Skiba.

Ein Teil der ersten Mannschaft der Herren 40 des Ratinger TC Grün-Weiß (von links, untere Reihe): Daniel Meier, Marc Leimbach, Michael Veeser, Manuel Heise, Carsten Gröger sowie (obere Reihe) Christian Schäffkes, Christian Koch, Stefan Ernhardt, Raphael Özelli und Raphael Skiba.

Foto: RTC

In der Coronavirus-Pandemie wird Sport im Freien als deutlich risikoärmer angesehen als in Hallen. Dennoch ist auch im Tennis nicht alles wie immer. „Es ist schon eine sehr komische Saison“, sagt Daniel Meier. Der Sportwart des Ratinger TC Grün-Weiß empfängt mit seinen Herren 40 am Samstag (13 Uhr) den TC Wanne-Eickel zum zweiten Heimspiel dieser Regionalliga-Saison – das zugleich das letzte von nur drei Partien insgesamt ist. Denn in dieser Spielzeit besteht die Liga nur aus vier Teams – neben dem RTC und Wanne-Eickel noch Bonn-Beuel und GW Oberkassel –, die restlichen vier treten nicht an. „Es war den Vereinen wegen Corona freigestellt, ob sie melden wollen oder nicht. Vor zwei Wochen durften wir ja noch nicht einmal nach den Spielen duschen – da haben viele Vereine gesagt, sie spielen diese Saison nicht“, erklärt Meier. Absteiger gibt es dieses Jahr nicht.

Die Ratinger wollten aber unbedingt spielen, immerhin hatten sie sich noch vor der Pandemie das Ziel gesetzt, Deutscher Meister werden zu wollen. Ob es nun aber eine Endrunde der vier Regionalligen geben wird, in der der Titel vergeben wird, ist fraglich. „Tendenz eher nein“, sagt Meier. Das wäre für ihn und seinen Klub schon enttäuschend, immerhin hatte sich der Sportwart einen starken Kader mit neun Ausländern zusammengestellt, deren Ranking der Spanier Ruben Ramirez Hidalgo vor dem Belgier Xavier Malisse anführt. Bester Deutscher darin ist Christopher Kas auf Rang fünf, der ehemalige Nationalspieler, der es im Einzel bis auf Rang 224 der Welt geschafft hatte. „Wir haben einen guten und großen Kader mit 15 eigenen Leuten plus Spieler, die man dazuholt. Wir setzen viele auch in der zweiten Mannschaft in der Niederrheinliga ein, da wir jedem so viele Spiele wie möglich geben wollen“, erläutert Meier.

Zwar gibt es Teams, die in dieser „Übergangssaison“ nicht im gewohnten Maße investieren und dementsprechend keine Bestbesetzung aufbieten, aber die Ratinger konnten trotz der Corona-Krise ihren Etat halten. „Unsere Sponsoren sind dankenswerterweise alle bei der Stange geblieben, und die Spieler verstehen auch alle, dass man unter diesen Bedingungen nicht das normale Gehalt bekommen und alle Zusagen einhalten kann. Man spricht dann darüber und einigt sich, das ist gut gelaufen“, sagt Meier.

Am Samstag ist Malisse, der im August 2002 mit Rang 19 in der Welt seine höchste Platzierung im Einzel hatte und 2004 mit Oliver Rochus die Doppel-Konkurrenz der French Open gewann, der Spitzenspieler des RTC, ihm folgen Kas, Dick Norman, Christian Schäffkes, Meier und Christian Koch. „Wir werden sehr gutes Tennis bieten“, ist sich der Sportwart sicher. Zuschauer sind nicht nur erwünscht, sondern bis zu einer Anzahl von 100 auch erlaubt – unter Einhaltung der Hygieneschutzmaßnahmen und nach Ausfüllen eines Formulars am Eingang. Und neben dem Sport gibt es noch einen Grund, den Weg zum Götschenbeck zu finden: „Wir haben ein paar Fässer Freibier da“, wirbt Meier.

Lieber wäre ihm natürlich, diese nach einer möglichst erfolgreichen Endrunde um die Deutsche Meisterschaft anzuzapfen, aber ob es dazu kommt, ist – siehe oben – fraglich. Sie zu erreichen eher nicht – nach ihrem 8:1-Sieg zum Saisonauftakt gegen Oberkassel sind die Ratinger Spitzenreiter und dürften diesen Rang auch am Samstag verteidigen können. „Wir haben die Mannschaft so aufgestellt, dass wir mindestens um den Titel mitspielen könnten. Wenn es das Ziel jetzt nicht gäbe, wäre das unfassbar enttäuschend. Man verliert dann ein ganzes Jahr, das wäre blöd“, findet Meier und ergänzt: „Falls es aber eine Endrunde geben sollte, wären wir gut vorbereitet.“ Auch, wenn es dann nur drei Spiele dafür gab. Am nächsten und bereits letzten Spieltag – am 29. August (!) – treten die Ratinger beim bis dato zweitplatzierten TC Bonn-Beuel an. Vermutlich wissen sie dann, ob es eine Endrunde geben wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort