UN-Projekt Ratinger Gymnasiasten vertreten die Schweiz in Berlin

Ratingen · (RP) Ein hohes Ziel und ein etwas komplizierter Name: „BERMUN“ ist die Abkürzung für „Berlin Model United“. Das Modell wurde vor 27 Jahren von Schülern der John F. Kennedy School ins Leben gerufen, um die Verständigung zwischen Ost und West nach dem Mauerfall zu fördern.

 Bestens vorbereitet traten die Ratinger Schüler vom Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium in Berlin an.

Bestens vorbereitet traten die Ratinger Schüler vom Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium in Berlin an.

Foto: RP/CFvW

In diesem Jahr kamen Schüler von 70 Schulen aus 25 Ländern nach Berlin, um an der Simulation einer UN-Konferenz zum Thema „Beyond Borders - Striving for Justice and Equality in the Shadow of the Berlin Wall“ (frei übersetzt: Grenzenlos – Ringen um Frieden und Gleichheit im Schatten der Berliner Mauer) teilzunehmen. Jede Schule vertrat dabei die Position eines Landes und sandte Delegierte in die verschiedenen Komitees (z. B. Human Rights Committee, Environment Committee, Legal Committee), in denen in englischer Sprache und nach UN-Protokoll Unterthemen debattiert wurden. Ziel war es, dass sich die Delegierten aus verschiedenen Kulturkreisen mit teilweise höchst unterschiedlichen Interessen auf eine Resolution einigen. Das Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium hat dabei die Schweiz repräsentiert. Ein Höhepunkt für die Schüler hat schon vor der eigentlichen Konferenz stattgefunden, da die Lehrer Stephan Michels und Corinne Terfve-Blank einen Besuch in der Schweizerischen Botschaft organisieren konnten. Dort ist der Gesandte differenziert auf Schüler-Fragen eingegangen und sie haben viele wertvolle Informationen über das Land erhalten, welches sie während der Konferenz vertreten sollten.

Die tatsächliche Konferenz war Ende November und wurde durch eine Opening Ceremony in der Friedrich-Ebert-Stiftung eröffnet, bei der die Ratinger Botschafterin Nicole Roman Malachowski unser Land als Botschafterin würdevoll mit ihrer Rede vor rund 800 Leuten vertreten hat. In den folgenden Tagen haben die Schüler an hochinteressanten Debatten teilgenommen und dabei die Interessen des Landes vertreten. Zusätzliche Denkanstöße für die Debatten gaben Experten, die als Gastredner in die Komitees gekommen sind. Besonders beeindruckend war z. B. der Vortrag der Schriftstellerin und Journalistin Suki Kim, die undercover als Lehrerin an einer Schule für die zukünftige nordkoreanische Führungselite gearbeitet hat.

Nach den Konferenzen blieb noch ausreichend Freizeit, um Berlin zu erkunden. Vorbereitet hatte sich die Ratinger Gruppe auf die Veranstaltung in der BERMUN-AG, in der das Diskutieren über politische Themen auf Englisch und die formalen Abläufe einer UN-Debatte eingeübt wurden. Zudem recherchierten sie die Position der Schweiz zu den verschiedenen Unterthemen und verfassten jeweils einen Resolutionsentwurf, der die Interessen der Schweiz widerspiegelte. „Die Teilnahme an BERMUN hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt“, so das einhellige Fazit. „Wir konnten nicht nur unsere Englischkenntnisse verbessern und unser politisches Verständnis erweitern, sondern auch internationale Freundschaften mit anderen Delegierten schließen, die z. T. aus Shanghai, Bermuda, Saudi-Arabien oder Russland angereist waren. Außerdem haben wir zum Abschluss ein international anerkanntes Zertifikat erhalten.“

Unser Gastautor Christian Klare war in Berlin dabei.

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