Ratingen Herbe Kritik an neuer Prinzen-Stiftung

Ratingen · Nicht jeder ist von der Idee, Geld für künftige Tollitäten zu sammeln, begeistert.

Beim Geld hört der Spaß auf – erst recht im Karneval. Der Wunsch junger Menschen, als Prinzenpaar die Farben der Stadt Ratingen zu vertreten, scheitert häufig am finanziellen Hintergrund. Also Schluss mit lustig, bevor die Narretei überhaupt beginnt? Nein! Denn es gibt den neuen Förderverein Prinzen-Stiftung Ratingen, den der Vorsitzende Detlef Brendel ins Leben gerufen hat (die RP berichtete bereits).

Doch nicht jeder findet diese Idee gut, wie er gestern im Gespräch erläuterte. Aus dem Kreise der Ex-Prinzen habe er herbe Kritik zu hören bekommen. Man habe zum Beispiel gesagt, dass „ja jetzt jeder Penner Prinz werden könnte“. Brendel konterte: „Wir wollen die Prinzen-Rolle eben nicht nur am Geld festmachen. Ich war schon sehr verärgert, als ich diese Kritik gehört habe. Mit dieser Reaktion habe ich nicht gerechnet. Aber es wäre schön, wenn wir alle an einem Strang ziehen könnten.“

Namen will er nicht nennen, aber es gebe einen kleinen Kreis, der Stimmung gegen die neue Stiftung mache. Bisher habe man eine Summe im vierstelligen Bereich eingenommen – ein Anfangserfolg.  

„Es scheiterte ja immer am Geld, ob man als Prinzenpaar eine Session bewältigen kann“, betonte Brendel, der auf die Idee kam, einen Förderverein zu gründen, der aber ausdrücklich kein Karnevalsverein ist und auch nichts mit dem Karnevalsausschuss zu tun hat.

In Köln soll der persönliche Aufwand im sechsstelligen Bereich liegen, in Ratingen muss man eine fünfstellige Summe berappen, speziell für junge Prinzenpaare sei dies oft eine nicht zu überwindende Hürde, merkte Brendel an. Die Demokratisierung des Karnevals laute deshalb das Motto der Stiftung.

Ziel des Vereins ist es, durch finanzielle Mittel ein Prinzenpaar im Fall der Fälle zu unterstützen. Peter Hense, der Vorsitzende des Karnevalsausschusses (KA), betonte bei der Vorstellung der Stiftung: „Wir hatten ja schon einmal ein junges Paar an der Angel, das beste Voraussetzungen gehabt hätte. Doch als wir die notwendigen Summen aufgerufen haben, mussten die Kandidaten leider ablehnen.“

 Detlef Brendel, Vorsitzender der neuen Prinzen-Stiftung, wehrt sich gegen Kritik aus dem Kreise der Ex-Prinzen.

Detlef Brendel, Vorsitzender der neuen Prinzen-Stiftung, wehrt sich gegen Kritik aus dem Kreise der Ex-Prinzen.

Foto: Ja/Fries, Stefan (frs)

Persönliche Spenden sollen die wirtschaftliche Basis des Vereins schaffen. Man kann auch geringe Beträge geben. Für die Spende von 500 Euro wird einmal pro Jahr die Teilnahme an einer Stifter-Mahlzeit angeboten – mit dabei ist ein Vortrag, den in diesem Jahr der Düsseldorfer Karnevalswagen-Bauer Jacques Tilly halten wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort