Fussball 04/19 legt in der zweiten Hälfte zu

Ratingen · Der Fußball-Oberligist steigert sich beim SC West nach der Pause und gewinnt 4:1. Moreno Mandel feiert Torpremiere.

 Moreno Mandel (l.) feierte mit einem Beinschuss in der Schlussphase seine Oberliga-Torpremiere für Ratingen 04/19.

Moreno Mandel (l.) feierte mit einem Beinschuss in der Schlussphase seine Oberliga-Torpremiere für Ratingen 04/19.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Der 19-Jährige Mandel Moreno strahlte über das ganze Gesicht. Während sein kleiner Bruder auf den Kunstrasen gesprintet kam und fragte, ob er wirklich einen Treffer erzielt hätte, klopften ihm die Teamkameraden zur Gratulation auf die Schulter. Mit seinem Beinschuss zum 4:1 setzte der Youngster den Schlusspunkt hinter einen kuriosen Arbeitssieg von 04/19 über den abstiegsbedrohten SC West.

Kurios war die Begegnung in vielerlei Hinsicht, beginnend mit dem Auftritt von Ratingen-Kapitän Phil Spillmann. Der sonst so zuverlässige Abwehrrecke glänzte in der Anfangsphase in der Offensive, schwächelte dann aber im Abwehrverhalten. Nach einer einstudierten Ecke war Spillmann mit dem Kopf zur Stelle. SCW-Keeper Alexander von Ameln riss zwar die Fäuste hoch, entschärfte den Ball aber scheinbar erst hinter der Linie. Da waren sich Spillmann und die Unparteiische Isabel Steinke einig. Beinahe im Gegenzug klärte Spillmann einen langen Flugball unzulänglich, sodass Wests Shunya Hashimoto mit all seiner Cleverness den eigenen Körper zwischen sich und den Abwehrchef schob und nach einer Drehung den Ausgleich markierte. Auch hier schien es leicht bizarr, dass Hashimoto das Spielgerät nicht voll erwischte und der Ball dennoch seinen Weg über den im Sinkflug befindlichen Dennis Raschka bahnte.

Ratingen-Trainer Alfonso Del Cueto ahnte diese Aktion voraus und rief Spillmann noch warnend zu, doch auch danach wähnte sich der Coach in einer verkehrten Welt. Seine Schützlinge verloren gegen bissige Westler immer mehr den Zugriff und konnten sich glücklich schätzen, dass Milan Senic, Maciej Zieba und der pfeilschnelle Hashimoto viel zu fahrlässig mit ihren Chancen umgingen.

Dass aber auch die gegnerische Defensive arge Stabilitätsdefizite aufwies, zeigte der Lattentreffer von Moses Lamidi. Umringt von zwei Abwehrhünen wäre der eher für seine Tempodribblings bekannte Ex-Profi kurz vor der Halbzeit noch fast zum Kopfballungeheuer avanciert (43.). Trotzdem war del Cueto mit der Halbzeit unzufrieden: „Den Gegentreffer muss man anders klären, der war geschenkt. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht, die Stürmer zugestellt und auch ein bisschen Torglück gehabt“, erklärte der Coach. Mit dem Torglück spielte er vor allem auf den 2:1-Führungstreffer an, der infolge einer Ecke eher an Billard als an Fußball erinnerte. „Das war Emrah mit seinem Rücken“, mutmaßten die Ratingen-Anhänger. „Nein, Spillmann aus der Drehung“, meinten andere. „Egal, wer es war. Das Tor war definitiv unhaltbar“, scherzte der Sportliche Leiter Georg Mewes. Später klärte Flankengeber Fatih Özbayrak auf, dass es ein West-Spieler gewesen sein, der bei einem Klärungsversuch den eigenen Mann getroffen hatte. Den Ratingern war dies egal, und als Lamidi einen Konter abfing und den eingewechselten Sergen Sezen zum 3:1 bediente, war die Messe gelesen. Den Schlusspunkt setzte mit Mandel schließlich der zweite Joker. „Für ihn habe ich mich besonders gefreut. Er lässt kein Training aus und ist immer zuverlässig“, sagte del Cueto.

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