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Heiligenhaus Zwei Brückenschläge in die Zukunft

ANALYSE Reste der Heiligenhauser Eisenbahn-Historie rufen Politik und Bauexperten doppelt auf den Plan. Bauarbeiter machen die Brücke in Hofermühle schwerverkehrstauglich, während sich die Piraten im Kreistag um die Trasse Panoramaradweg sorgen.

 Brücke Hofermühle..bald weider Brückenarbeiten

Brücke Hofermühle..bald weider Brückenarbeiten

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die kleine Brücke mitten durch Hofermühle wird für den Landesbetrieb Straßen.NRW zum Dauerthema. Im vergangenen Jahr waren es die Flügelwände des über 100 Jahre alten Bauwerks über die Kalkbahn, die den Experten Sorgen und den Anliegern Dauerstau, einspurige Verkehrsführung und Ampellösung einbrachte. Im Juli wird das nächste Kapitel aufgeschlagen.

Aber auch in diesem Fall gilt offenbar: alles nicht so ganz einfach. Straßen.NRW-Sprecher Stefan Huth erklärt es auf Anfrage so: „Es gab in dieser Woche zusätzliche Baugrunderkundungen. Der Boden war anders beschaffen als erwartet.“ Nun prüft ein Gutachter, ob Verstärkungen eingebaut werden müssen. Ende dieser Woche sollen die Ergebnisse vorliegen. Die bessere Nachricht: „Wenn überhaupt, dann rechnen wir mit rund einer Woche Zeitverzug.“ Wann genau die für Juli ohnehin vorgesehenen, nächtlichen Sperrungen der L 156 beginnen werden, ist noch offen. Fest steht dagegen, was mit der Brücke passieren wird. Unter den über 100 Jahre alten Gewölbebogen wird ein neuer gespannt, der dann für die Statik sorgt. Und zwar so, dass, wie Huth sagt, jeglicher Schwerverkehr die Brücke wird passieren können. Die Bauarbeiten haben ihren Preis: Rund 250.000 Euro sind fällig, um die Ortsdurchfahrt über die Brücke wieder auf den gewünschten Stand der Tiefbautechnik zu bringen.

Am nördlichen Stadtrand steht derzeit ebenfalls ein Stück Bau- und Eisenbahngeschichte zur Diskussion: der Panoramaradweg Niederbergbahn. Der führt seinen Ursprung im zweiten Wort im Namen: Er verläuft da, wo einst eine Bahntrasse war. Genau dieser Umstand bereitete der Gruppe der Piraten im Mettmanner Kreistag in diesen Tagen Kopfzerbrechen. Dies mündete in eine Anfrage im Kreistag. Hintergrund: Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat eine Liste mit Bahnstrecken veröffentlicht, die reaktiviert werden könnten. Die 28 Kilometer lange Niederbergbahn zwischen Wuppertal-Oberdüssel über Velbert nach Essen-Kettwig wurde in dieser Liste als „potenzieller Bedarf, der weiter zu prüfen ist” priorisiert. So haben die Piraten in Erfahrung gebracht. Aus den Antworten der Kreisverwaltung auf ein ganzes Fragenbündel geht hervor: Nein, der VDV habe vorab nicht in Kontakt mit dem Kreis gestanden. Und: „Aktuell gibt es keine Planungen, den Panoramaradweg wieder in eine Bahnstrecke zu verwandeln.“ Aber es heißt auch: „Grundsätzlich ist eine Reaktivierung der Niederbergbahn möglich. Dies würde jedoch eine aufwändige Planung und abstimmung sowie Untersuchungen zu Kosten und Nutzen erfordern. Voraussetzung hierfür wäre insbesondere auch die Bereitschaft des VRR bztw des Landes NRW, ein solches Reaktivierungsvorhaben planungsrechtlich und finanziell zu unterstützen und abzusichern.“ Heißt: Die Kreisverwaltung denkt nicht im Traum daran, eines der Vorzeigeprojekte der vergangenen Jahre auch nur in Frage zu stellen. Bloß: Sollten dies andere tun, müssten die das auch bezahlen. Der Radweg hat wohl beste Karten.

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