Kreis Mettmann Neanderland Biennale beginnt jetzt

Langenfeld/Kreis Mettmann · Im Schaustall in Langenfeld müssen die Besucher im Wetterlabor Rätsel lösen, um die Handlung voranzutreiben.

 Im Wetterlabor in Langenfeld müssen die Zuschauer knifflige Rätsel lösen. Von ihnen hängt es ab, wie die Geschichte ausgeht.

Im Wetterlabor in Langenfeld müssen die Zuschauer knifflige Rätsel lösen. Von ihnen hängt es ab, wie die Geschichte ausgeht.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

„Das Wetterlabor“ heißt das Stück, das im Langenfelder Schaustall am Winkelsweg zur Neanderland-Biennale gezeigt wird. Eigentlich ist es kein Theater im klassischen Sinne, sondern ein „theatrales Escape Game mit Performenden (Darstellern)“, wie die Looters aus Düsseldorf ihre Eigenproduktion beschreiben.

Die Looters realisieren als Kollektiv seit 2007 Bühnenprojekte in Düsseldorf und Umgebung – insgesamt mehr als 30 Stücke in den letzten zehn Jahren – und haben sich als Verein der Förderung und Umsetzung darstellender Kunstkonzepte verschrieben.

Wer Escape Rooms (Fluchträume) mag, aus denen man nur herauskommt, wenn man Rätsel löst, ist hier genau richtig: Das Düsseldorfer Künstlerkollektiv hat sich extra für die Biennale ein Format zwischen Escape Room und Theaterstück ausgedacht und im Schaustall Räumlichkeiten gebaut, in denen Kleingruppen von maximal acht Personen eine Stunde lang ins Spiel mit einbezogen werden. Sie müssen Zahlencodes knacken, Puzzleteile finden oder Lösungswörter. „Wir haben das getestet und festgestellt, dass das Wetterlabor auch für Familien mit Kindern ab zehn Jahren geeignet ist“, sagt Dennis Palmen, einer der Erfinder des Spiels. Der Escape Room ist dabei so konzipiert, dass die Gruppe innerhalb von 60 Minuten die Rätsel des Raumes lösen und das Spiel gewinnen kann. Mehr noch: „Wie das Spiel ausgeht, hängt von den mitspielenden Zuschauern ab. Und: Die beiden Schauspielerinnen, die die Wissenschaftlerinnen miemen, helfen den Besuchern bei der Lösung der Rätsel.“

Die Mitspieler sind eine Gruppe Spaziergänger, die sich vor dem Regen in eine Hütte gerettet haben. Dort plant eine zerstreute, abgedrehte Wissenschaftlerin den Bau einer Maschine, mit der sich das Wetter kontrollieren lässt. Die Spaziergänger kommen ihr gerade Recht und werden kurzerhand zu Assistenten im Namen der Wissenschaft befördert. Nur, wenn Sie zusammenarbeiten und sich gut untereinander abstimmen, können Sie das Rätsel lösen.

Karten gibt es sowohl für Gruppen, als auch für Einzelpersonen. Gezeigt wird das Wetterlabor an sieben Tagen jeweils vier Mal im Schaustall Langenfeld, Winkelsweg 38: am 30. Juni sowie am 5., 6., 7., 12., 13. und 14. Juli um 14, 16, 18 und 20 Uhr.

Die Neanderland-Biennale beginnt am 29. Juni mit einem großen Bürgerdinner in Erkrath: An einer festlich gedeckten langen Tafel können sich die Besucher mit mitgebrachten Speisen und Getränken niederlassen – an der Bavierstraße in Alt-Erkrath. Für Amüsement sorgen lokale Helden wie die Erkrather Musikschule und die Kultur- und Theaterinitiative Neandertal – und ab 21 Uhr dann die Gruppe „Bankal Balkan“ aus Frankreich mit einer energiegeladenen Musikrevue.

Einen Tag später gibt es – neben einer Western-Inszenierung in einem Velberter Bus – eine vertonte „Titanic“-Lesung in Hilden und mit „Heidi“ klassisches Kindertheater an einem gemütlichen Sonntagnachmittag (30. Juni) auf dem Wülfrather Kirchplatz. Die Schauspieler schlüpfen dort übrigens in sämtliche Rollen, auch in die der Ziegen.

Märchenhaft bunt geht es auch in Mettmann zu, wenn die „Compagnie Pas de Deux“ dort am 13. Juli bei einem Gauklervarieté in der Fußgängerzone an der Freiheitstraße musiziert, singt, tanzt und turnt und dabei Witz, Poesie und Magie verströmen will. In Monheim steht ein theatralisch-musikalischer Theaterspaziergang mit „Emscherblut“ an.

In Ratingen inszeniert das NN Theater aus Köln die Nibelungen im Poensgen-Park. Die Nibelungen – eine der ältesten deutschen Sagen. Und eine der am häufigsten missverstandenen. Wer die Geschichte um Siegfried, Hagen und das Bad im Drachenblut einmal anders erleben möchte, der ist hier richtig! Mit seinem berühmten Blick für´s Komische, Tragische und Hintergründige befreit das NN-Theater den Mythos Nibelungen von alter Last, von Klischees und Vorurteilen. In bekannter und bewährter Art nähert sich das Ensemble mit seinem Regisseur George Ischerwood auch diesmal einem gewaltigen Stoff. Unterstützt werden sie dabei durch die musikalische und szenische Einbindung des Ratinger Chors HartChor Extended.

Veranstaltungsort: Poensgen-Park, Cromforder Allee. Bei Regen geht’s ins Stadttheater am Europaring 9. Das Stück dauert 115 Minuten, zuzüglich Pause. Beim Eintritt gilt: „Betaal wat de häs“ – zahlen Sie nach der Veranstaltung, was sie Ihnen wert ist.

Zu der Nibelungen-Aufführung gibt es eine Einführung und ein Nachgespräch. Dabei handelt es sich um ein offenes Angebot für alle Besucher der Vorstellung. 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn hält die Theaterpädagogik eine 15-minütige Einführung. Nach Vorstellungsende hat das Publikum in einem Nachgespräch die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Übrigens, man weiß ja nie: Für alle Biennale-Veranstaltungen gibt es übrigens im Falle eines Falles wetterfeste Ausweichräume.

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