Katastrophenschutz Das THW stellt sich vor Ort neu auf

Heiligenhaus · Volker Münchow ist neuer Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerks für Heiligenhaus und Wülfrath. Zu seinem Start bringt er eine Menge Pläne mit.

 Das THW löst Spezialaufgaben: Hier ging es im Wülfrath um Abpumparbeiten an einem Teich – ein Damm drohte zu brechen.

Das THW löst Spezialaufgaben: Hier ging es im Wülfrath um Abpumparbeiten an einem Teich – ein Damm drohte zu brechen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ins Amt gewählt ist er eigentlich schon seit diesem Monat. Der offizielle Teil der Stabübergabe folgt im März. Aber bis dahin will Volker Münchow (59), der neue Ortsbeauftragte des THW für Heiligenhaus und Wülfrath, einen Teil seiner Termine längst an den Start gebracht haben.

Es geht vorderhand um das, was er „Zusammenarbeit mit anderen Blaulicht-Organisationen“ nennt. „Konkret wird uns die Feuerwehr Heiligenhaus stärker in Einsätze einbinden, hierzu ist schon ein Plan in Arbeit“, kündigt er an. Und zum Thema „Unterbringung in Notsituationen“ ist für Februar ein Termin mit dem Ordnungsamt der Stadt Heiligenhaus anberaumt, auch hier will man sich neu aufstellen. Auf jeden Fall wartet Arbeit auf die Freiwilligen. Der Ortsverband in Zahlen: 150 Namen stehen in Münchows Kartei, von denen er etwa 60 als „Aktive“ einstuft.

Der neue Ortsbeauftragte blickt auf eine kurze, aber zügige Karriere in der Katastrophenschutz-Organisation zurück. Er trat 2018 in den THW-Ortsverband Heiligenhaus/Wülfrath ein. Im gleichen Jahr absolvierte er seine Grundausbildungsprüfung. Als einsatzfähiger Helfer übernahm er Aufgaben in der 2. Bergungsgruppe. Ende 2019 wechselte Münchow in den Stab des Ortsverbandes und unterstützte den Verwaltungsbeauftragten.

Im Dezember 2019 fand die Ortsbeauftragten-Vorschlagswahl statt, bei der Volker Münchow von zahlreichen Helfern als Ortsbeauftragter vorgeschlagen wurde. Mehrheitlich wurde er gewählt. Neben Münchow standen der Ausbildungsbeauftragte, Andreas Breiden und der Verwaltungsbeauftragte Matthias Poser zur Wahl.

Schon bevor Münchow in den THW Ortsverband eintrat war er bereits zu seiner Zeit als SPD-Landtagsabgeordneter (2012 bis 2017) sehr eng mit der Katastrophenschutz-Organisation verbunden. Von 2001 bis 2012 war er zudem hauptberuflich Geschäftsführer der Velberter SPD-Stadtratsfraktion.

Regelmäßig besuchte er den Ortsverband, nahm an Veranstaltungen teil und zeigte großes Interesse. „Er hatte immer ein offenes Ohr für die Helfer“, sagt THW-Sprecherin Michaela Donner. Besonders einsetzen möchte der neue Vormann sich für eine neue Unterkunft des THW Ortsverbandes Heiligenhaus/Wülfrath. Die jetzige Unterkunft platzt aus allen Nähten.

Kernaufgabe des Ortsverbandes wird die Umsetzung des Rahmenkonzeptes 2019 sein. Seit dem vergangenem Jahr sind die Bergungs- und Fachgruppen neu strukturiert worden. Bis zum letzten Jahr gab es im THW Ortsverband Heiligenhaus/Wülfrath die 1. und 2. Bergungsgruppe sowie die Fachgruppe Beleuchtung. Dies hat sich nun geändert. Seit dem 1. Januar verfügt der Ortsverband nunmehr über zwei Bergungsgruppen und einer Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (Fachgruppe N).

 Außerdem wird am 9. August wieder der „Wülfrather Blaulichttag“ gemeinsam mit den Wülfrather Hilfsorganisationen stattfinden. Hier ist man bereits in Planungen mit den Hilfsorganisationen (DRK, DLRG, Feuerwehr und Kreispolizeibehörde Mettmann).

Eine zweite Heiligenhauser Traditionsadresse des THW wird in diesem Jahr aufgelöst: Das Zentraldepot der Bundes-Organisation zieht vom der Heiligenhauser Talburgstraße weg nach Hilden. Für den neuen Ortsbeauftragten nicht wirklich ein Problem, 2auch wenn die Wege etwas länger werden dürften“. An seinem guten Draht zum Landesbeauftragten Dr. Ingo Schliewinski werde das aber nichts ändern. . Münchows Perspektive: „Das THW bleibt ja fest in der Region verankert.“

Mümchow betont, wie stark regional vernetzt die Katastrophenschützer seit jeher arbeiten. Jüngstes Beispiel für die anspruchsvollen Aufgaben war die Beteiligung der Heilgenhauser/Wülfrather bei er Großübung im vergangenen November. 300 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) übten den Bergungseinsatz nach einem Erdbeben. Eigenständig hatten die THW-Einheiten einen Einsatzabschnitt in Mönchengladbach abzuarbeiten.

Das Szenario wurde dabei zweimal mit wechselnden Einheiten bespielt. Für die echte Darstellung war ein Team für realistische Unfalldarstellung sowie Experten der Fachgruppe Sprengen vor Ort.

Die über 25 Bergungsgruppen und Fachgruppen Notinstandsetzung und Notversorgung, sechs Zugtrupps und zwei Fachgruppen Führung/Kommunikation kamen aus den vier THW-Regionalbereichen Aachen, Düsseldorf, Köln und Mönchengladbach. Ebenfalls beteiligte sich die Feuerwehr Wegberg an der Übung. Die Verpflegung der Einsatzkräfte übernahm eine Fachgruppe Logistik. Für die Übungsvorbereitung, -beobachtung und -dokumentation kamen die Kräfte ebenfalls aus allen beteiligten Regionalbereichen.

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